Grafikdesignerin Pruckner interpretiert Linzer Goldhaube neu

Grafikdesignerin Pruckner interpretiert Linzer Goldhaube neu
Die 25-jährige Grafikdesignerin entwickelt ihre teils surreale Version der Linzer Goldhaube in 200 Arbeitsstunden

„Tracht ist oft negativ behaftet. Dabei ist es wichtig, das Handwerk dahinter zu sehen.“ Sagt eine 25-Jährige. Franziska Pruckner hat an der Linzer Kunstuni Textil- und Kunstdesign studiert, interessiert sich für Modegeschichte, lebt und arbeitet derzeit als „artist in residence“ im Linzer Haus der Frau.

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Davor war sie ein Jahr in Amerika und Irland tätig. Die Initiative ist eine Kooperation mit dem Diözesankunstverein Linz, der seit 1996 jährlich einen Preis für herausragende Abschlussarbeiten an der Linzer Kunstuniversität vergibt.

Seit 1. Oktober 2023 ist Franziska Pruckner vor Ort und tüftelt an ihrer Interpretation der Linzer Goldhaube, an ihrem Projekt „Unter der Haube“. Es ist Detailarbeit, die Zeit und Geduld erfordert. Nach rund 200 Arbeitsstunden wird die Kopfbedeckung fertig sein. Dazu will Pruckner Kleidung, angelehnt an die Mode aus 1830, nähen.

Kindheitserinnerung

Das Band hat sie aus Stoffresten ihrer Omas und Uromas selbst gewebt, zu sehen sind bereits sorgfältig gestickte Brombeerranken, „eine Erinnerung aus meiner Kindheit“, vermischt mit vielen Augäpfeln: „Das ist meine verrückte Ausdrucksweise. Ich zeichne und male sehr surreal. Das spiegelt sich in der Goldhaube wieder“, sagt die Künstlerin, die auch als Grafikdesignerin arbeitet.

Grafikdesignerin Pruckner interpretiert Linzer Goldhaube neu

Ihre Mutter, ursprünglich aus Norddeutschland stammend, hat vor vielen Jahren selbst eine Goldhaube bestickt, „das war ihre Bestätigung, ganz in Österreich angekommen zu sein.“

Band und Knopf werden, nachdem sie fertig bestickt sind, auf ein Drahtmodell aufgezogen und dort fixiert. In den Knopf werden manchmal kleine Gegenstände mit Symbolkraft eingearbeitet, etwa eine Münze oder eine Botschaft auf Papier.

„Das sind alles sehr traditionelle Techniken. Es wäre sehr schade, wenn dieses Wissen und diese Traditionen verloren gehen würden.“

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