Gerberei in Linz: Im erweiteren Wohnzimmer Kuchen schlemmen

Es ist ein ganz besonderer Platz mitten in Linz, geschützt, umgeben von Pflanzen und historischen Häusern.
Die Gerberei hat ihren Namen nicht umsonst, er bezieht sich auf das Gewerbe, das in den Räumlichkeiten am Pfarrplatz vor rund 400 Jahren ausgeübt wurde.
An schönen Tagen ist es beinahe ein Staatsakt im Gastgarten einen Platz zu bekommen, die Schlange jener, die sich um Kaffee und Kuchen anstellen, ist lang. Wer keinen freien Tisch findet, hat auch die Möglichkeit, mit Speisen und Getränken auf den größeren Teil des Pfarrplatzes oder in den Schatten der Stadtpfarrkirche auszuweichen.
Alle Köstlichkeiten, die sich unter den Glasstürzen befinden, werden täglich vor Ort frisch gebacken. Die Auswahl variiert, je nach Jahreszeit und saisonalen Angeboten. Was es aber immer gibt, sind vegane und glutenfreie Varianten. Kürzlich standen zum Beispiel folgende Angebote auf der Tafel: Topfen-Marillentarte mit Haselnussboden, Mohn-Mandelkuchen, veganer Blondie und ein Zitronenkuchen (je 3,60 €). Letzter schmeckte fluffig-frisch und machte seinem Namen alle Ehre.

An vielen Tischen wird übrigens Englisch gesprochen, die Gerberei ist auch bei Studierenden aus aller Welt und Linz-Besucherinnen und -Besuchern beliebt.
Prinzipiell kommt hierher, wer Lust auf Süßes hat, wenn es aber zwischendurch doch pikant sein soll, gibt es immer getoastetes Fladenbrot mit diversen Füllungen (ab 5,30 €).
Die Produkte werden zum Großteil von kleinen Betrieben aus der Umgebung bezogen, bei den Rezepten wird auf Tradition gesetzt.
Stimmige Kombination
Auch drinnen ist die Gerberei ein gemütlicher Rückzugsort im städtischen Trubel. Geschirr und Möbel sind ein liebevoll zusammengewürfeltes Sammelsurium aus alt und neu.
Die Gerberei als großes Wohnzimmer der Linzerinnen und Linzer zu bezeichnen, ist sicher nicht zu weit her geholt, die Stunden vergehen hier nämlich wie im Flug. In gemütlicher Atmosphäre wird geredet, gelernt, gelacht und genossen, eine stimmige Kombination!
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