Schon die Anfahrt - in unserem Fall im Tesla-Taxi eines Biobauern aus dem Mühlviertel - ist ein Erlebnis. Raus aus dem Lärm der Stadt, rein ins Land.
Vorbei am Imkereizentrum des oö. Bienenzuchtverbands, wo unser Taxifahrer als Bio-Imker regelmäßig hinkommt, über den Beerenberg Richtung Lichtenberg, hinein in den Genuss.
"Wer nicht genießt ist ungenießbar." Diese Textzeile des deutschen Liedermachers Konstantin Wecker haben sich Erich und HelgaLukas auf die Fahnen geheftet. Genießen wird im Verdi, sowohl in der Einkehr als auch im Restaurant, leicht gemacht.
An diesem Dienstag ist die Einkehr, der "rustikalere" Teil des Verdi (benannt nach dem italienischen Komponisten Guiseppe) zwar schon voll, wir bekommen gerne einen Tisch im Restaurant mit der Einkehr-Karte.
Der Einstieg ist eine Wucht: Cappuchino vom gelben Paprika, mit Kokos und Ingwer verfeinert. Leicht scharf, ein Genuss. Und schon wird nachgelegt: Hausgemachte Salami-Marmelade, Antipasti-Aufstrich, Sauerteigbrot aus Leopoldschlag.
Die Auswahl fällt schwer. Es werden Jakobsmuschel & Grammelknöderl (22 Euro) und Geräucherter Mühlviertler Laxn aus Ulrichsberg (18 Euro), der mit (ganz besonders gelungenem) Granny Smith-Süppchen und Kurkuma-Toast kommt. Was überdies nicht nur ein lukullischer Genuss, sondern auch für das Auge eine Freude ist.
Ebenso eine unbedingt Empfehlung: Hausgemachte Pasta mit frischer Trüffel aus dem Piemont (nein, nicht aus dem Mühlviertel) und Parmesanschaum (25 Euro), dazu die Empfehlung des Hausherren: Weißburgunder Dürnstein.
Die Hauptspeise ist dann wieder ganz Oberösterreich. Hascheeknödel im Bratlsafterl mit warmem Speckkrautsalat (19 Euro), wie sie feiner und geschmackvoller nicht sein könnten.
Und über allem steht dann doch noch der Mühlviertler OX (38 Euro). Auf den Punkt gegart, schmilzt das Rindfleisch weich auf der Zunge.
Nachspeise geht (leider) nicht mehr, neidvolle Blicke zu den Nachbartischen inklusive, die die schönsten Desserts auf den Tisch gestellt bekommen. Der abschließende süße Gruß aus der Küche entschädigt aber vollends.
Falsche Himbeere, Linzer Gugl, Kokostaler und die Erdbeere mit flüssigem Kern, serviert in einem Schmuckkästchen, macht zum Abschluss wieder große kulinarische Freude. Einkehren in der Einkehr: Genießen leicht gemacht. Und der Taxifahrer aus dem Mühlviertel bringt uns auch wieder sicher in die mittlerweile ruhig gewordene Stadt zurück.
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