Erstmals Freispruch bei Halloween-Prozess in Linz

Die gerichtliche Aufarbeitung der Halloween-Nacht des Vorjahres in Linz schreitet voran. Am Freitag standen zwei weitere Jugendliche vor Gericht. Ein 16-jähriger Bursche aus Syrien und ein 17-Jähriger aus Bosnien. Beiden wird schwere gemeinschaftliche Gewalt vorgeworfen.
Sie sollen in der besagten Nacht an den Ausschreitungen nicht nur teilgenommen, sondern auch aktiv Böller und pyrotechnische Gegenstände auf Polizisten geworfen haben. Strafrahmen für beide Jugendliche: eineinhalb Jahre Haft.
Im Vorfeld des Prozesses hatten beide Angeklagte bestritten, die Polizisten mit Böller attackiert zu haben. Die Ermittlungen der Polizei hätten für die Staatsanwaltschaft allerdings ein anderes Bild ergeben. Denn die einvernommenen Zeugen belasten sowohl den 16-jährigen Syrer, als auch den 17-jährigen Bosnier, wie ein Sprecher des Landesgerichts Linz bestätigte.
Vor Gericht blieben beide bei ihrer Verantwortung, unschuldig zu sein. Der Prozess gegen den 16-Jährigen wurde auf 11. Mai vertagt, um weitere Zeugen zu hören.
Im Prozess am Nachmittag gegen den 17-Jährigen kam es erstmals bei all den Halloween-Prozessen zu einem Freispruch. Dem jungen Mann konnte "nicht mit der für einen Strafprozess nötigen Sicherheit" nachgewiesen werden, aktiv Böller auf Polizisten geworfen zu haben. Das Urteil ist rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft legte keinen Einspruch ein.
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