Ars Electronica Festival: Mix aus Kunst, Technologie und Gesellschaft

PostCity beim Hauptbahnhof
Am Mittwoch muss alles bereit sein, denn am 6. 9. beginnt das Ars Electronica Festival in Linz.
24 Stunden davor wurde bei einem Rundgang durch die PostCity - das ist das alte Postverteilerzentrum am Linzer Hauptbahnhof - noch an allen Ecken und Enden gewerkt, aufgebaut und feingeschliffen.
Hauptsprache ist hier dieser Tage Englisch, denn die Kunstschaffenden und auch das interessierte Publikum kommen aus aller Welt in Oberösterreichs Hauptstadt.
Hier wird bis Sonntag an den großen Fragen der Menschheit getüftelt, kreative Lösungsansätze ausgearbeitet und Denkanstöße geliefert. Das passiert in Ausstellungen, Diskussionsrunden und Vermittlungsprogrammen.
Internationaler Andrang
Das Ars Electronica Festival ist weltweit das größte Festival seiner Art. Dementsprechend groß ist auch der internationale Andrang. Das zeigen jährlich die Rückmeldungen für die verschiedenen Wettbewerbe. 1987 wurde etwa der Prix Ars Electronica ins Leben gerufen, bis zum heurigen Jahr gab es gesamt 87.743 Einreichungen für den prestigeträchtigen Medienkunstpreis.

Ayoung Kim aus Korea (re.) gewann eine Goldene Nica
Wer eine Goldene Nica gewinnt, bekommt in der Medienkunstszene auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Das gelang heuer Ayoung Kim aus Korea mit ihrem Animationsfilm „Delivery Dancer’s Sphere“: Im fiktiven Seoul arbeitet Ernst Mo als Zustellerin und rast durch das Labyrinth der Metropole, immer auf Trab gehalten von einer Künstlichen Intelligenz. „Auf die Idee bin ich während der Pandemie gekommen, als ich Seoul wochenlang nicht verlassen konnte und täglich mit Zustellern zu tun hatte“, sagt Ayoung Kim in der PostCity.

Auszug aus dem Animationsfilm "Delivery Dancer's Sphere"
Das Motto des Festivals „Who Owns the Truth? Wem gehört die Wahrheit?“ passe zu einer Stadt, für die „eine neue Ära beginnt, in der wir uns mit den Hauptthemen unserer Zukunft konfrontieren“, sagte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ, am Dienstag. Es gehe darum, neue Technologien zu nutzen, um eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.
Mit ihrem morbiden Charme und ihrer räumlichen Großzügigkeit ist die PostCity zum letzten Mal Austragungsort für das Festival: „Das macht ja auch den Reiz der Location aus, dass uns die Endlichkeit so vor Augen geführt wird“, sagt Gerfried Stocker, Leiter des Ars Electronica Festivals.
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