Linz: Klingelnde Mahnmale sollen an NS-Opfer erinnern

Künstler Andreas Strauss gewann Wettbewerb um Gedenkprojekt
Stadt verlegt keine "Stolpersteine" als Erinnerungszeichen an NS-Greuel, sondern geht eigenständigen Weg.

Um den jüdischen Opfern des Nazi-Regimes in der Stadt ein Denkmal zu setzen geht Linz neue Wege. Im Zuge eines Gestaltungswettbewerb wurde ein bislang einmaliges Projekt ausgewählt, das an vertriebene und getöteten Opfer erinnern soll. Ab kommendem Jahr werden eineinhalb Meter hohe Objekte aus Messing installiert. Neben den eingravierten Namen und Adressen der Opfer befinden sich mechanische Klingeln. Drückt man diese, werden leise Klingeltöne zu hören sein.

In den vergangenen Jahren musste Linz Kritik einstecken, weil man sich weigerte, wie in anderen Städten, sogenannte „Stolpersteine“ mit Namen der NS-Opfer auf Gehsteigen zu verlegen. Mit dem nunmehrigen Siegerprojekt des Wettbewerbs vom Künstler Andreas Strauss werde Linz die angekündigten eigenständigen Erinnerungszeichen setzen, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Die Klingel sieht der Künstler als mehrdeutige Metapher des Erinnerns. Im kommenden Jahr sollen die ersten 20 Stelen in jenen Straßenzügen montiert werden, in denen Juden gelebt haben.

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