Brücke in Linz auf Lkw gestürzt: Schwerverletzte außer Lebensgefahr

Brücke in Linz auf Lkw gestürzt: Schwerverletzte außer Lebensgefahr
Die zwei jungen Männer waren Stunden eingeklemmt. Sie wurden in der Uniklinik in Linz versorgt. Am Tag danach gibt es Entwarnung.

Am Mittwochvormittag ist im Linzer Stadtteil Auwiesen ein Lkw gegen eine Fußgängerüberführung geprallt, ein Teil Brücke ist daraufhin eingestürzt und auf den Lkw gekracht.

Zwei Insassen wurden in der Fahrerkabine eingeklemmt. Die Linzer Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an technischem Equipment aus. 

In einer aufwendigen Rettungsaktion konnten die zwei jungen Männer - beide aus dem Bezirk Rohrbach - schließlich gegen Mittag befreit werden. "Einer war zwei Stunden eingeklemmt, der andere zweieinhalb Stunden", berichtet Christian Dangl, Einsatzleiter der Polizei. Die Unfallopfer seien "schwerstverletzt. Sie haben beide ein Polytrauma erlitten."

LINZ: FUSSGÄNGERBRÜCKE EINGESTÜRZT - ZWEI PERSONEN IN LKW EINGEKLEMMT

Das Brückenteil soll mit Kränen vom Fahrzeug gehievt werden

Mit großen Kränen wurde zunächst versucht, die Brücke von dem Lkw zu heben. Das gelang vorerst nicht, allerdings konnte das 50 Tonnen schwere Betonteil so weit stabilisiert werden, dass es möglich war, die Verletzten mit einer Bergeschere aus dem Wrack zu befreien. 

Außer Lebensgefahr

Auch ein privates Unternehmen unterstützte die Einsatzkräfte mit einem Spezialfahrzeug bei der Bergung. Die beiden Schwerverletzten wurden in der Zwischenzeit ins Linzer Kepler Uniklinikum gebracht. Zunächst konnte der 22-jährige Fahrer geborgen werden, bald danach auch sein 18-jähriger Beifahrer.

Donnerstagfrüh gab es dann schon gute Nachrichten aus dem Spital: Der 18-Jährige muss nach wie vor intensivmedizinisch behandelt werden, er ist aber außer Lebensgefahr. Sein Zustand ist stabil. Der 22-Jährige ebenfalls Schwerverletzte konnte mittlerweile auf die Normalstation verlegt werden. Dass die jungen Männer den Unfall überlebten, grenzt an ein Wunder.

Kriseninterventionsteams seien ebenso im Einsatz, berichtete Christian Hartl, Sprecher des Roten Kreuzes. Denn mehrere Arbeitskollegen der Verletzten seien Zeugen des Unfalls geworden und müssen nun betreut werden.  

LINZ: FUSSGÄNGERBRÜCKE EINGESTÜRZT - ZWEI PERSONEN IN LKW EINGEKLEMMT

Wie es zu der Kollision kam, ist vorerst unklar

Der Unfall ereignete sich gegen 9.15 Uhr in der Gabesstraße. Die Fußgängerüberführung verbindet angrenzende Wohnblöcke. Zum Zeitpunkt des Unglücks dürfte sich niemand auf der Brücke befunden haben. "Es gibt keine weiteren Verletzten", heißt es von der Polizei. 

Die Rettungsmaßnahmen dauerten aufgrund der instabilen Statik der zerstörten Brücke und der akuten Gefährdung der Einsatzkräfte bis 12:05 Uhr an. Die Feuerwehr war mit ca. 50 Kräften und 4 Kranfahrzeugen im Einsatz, die Rettung mit 30 Kräften.

Unfallursache noch unklar

Unklar ist vorerst, wie es zu der verhängnisvollen Kollision kommen konnte - ob etwa der Auflieger des Fahrzeugs versehentlich zu hoch stand. Das werde Gegenstand von Ermittlungen sein, heißt es von der Polizei. Möglich ist aber auch, dass eine Höhenbeschränkung, die auf älteren Bildern der Brücke zu sehen ist, übersehen wurde.

Im Raum steht, dass der Lkw-Fahrer beim Einfahren in eine Tiefgarage die Höhe der Brücke überschätzt haben könnte. Dass die Fahrerkabine nicht unter der Last des Betonteils gänzlich zermalmt wurde, könnte dem Umstand geschuldet sein, dass der Auflieger des Lkw womöglich noch einen Teil der Last abgestützt hat.

Am Mittwochvormittag stand aber zunächst die Rettung der Schwerverletzten im Fokus. Die Polizei musste den Unfallbereich für die Bergung weiträumig absperren – nicht zuletzt auch wegen zahlreicher Schaulustiger, die sich rund um die Einsatzstelle versammelten. 

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