Ernte Top, Umstände Flop: So geht es Oberösterreichs Ackerbauern

Ölkürbisse bringen gute Erträge.
Derzeit ist Hochsaison bei den heimischen Ackerbäuerinnen und - bauern. Auf den Feldern gibt es allerhand zu tun. Die Ernte will eingebracht werden. Obwohl die Erträge aufgrund guter Witterungsverhältnisse heuer überdurchschnittlich sind, gibt es doch einige dunkle Wolken am Horizont.
Speziell die Preisentwicklung beim Weizen liegt den Landwirten schwer im Magen. Immerhin hat der sich in den vergangenen Jahren alles andere als positiv entwickelt.
Der Negativtrend setzt sich heuer fort. "Man kann sagen, dass der Weizenpreis seit 2020 um ein Drittel gesunken ist", sagt der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ, Franz Waldenberger.
Erdäpfel statt Zuckerrübe
Der Weizen ist nicht das einzige Sorgenkind. Schlecht steht es auch um die Zuckerrübe. Die Anbauflächen werden immer weniger, in Österreich dürfte die Zuckerproduktion im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent zurückgehen. Immer mehr Landwirte weichen deshalb auf den Anbau von Erdäpfeln aus. Da gibt es aber europaweit eine Überproduktion, was sich wiederum auf die Preise auswirkt.

Körnermais bringt heuer erstaunliche Erträge.
"Die finanzielle Situation im Ackerbau bleibt angespannt", so Waldenberger, "Laut Grünem Bericht 2025 liegt das Einkommensniveau im Marktfruchtbau um 20,6 Prozent unter dem Dreijahresschnitt, während der Durchschnitt aller landwirtschaftlichen Betriebe ein leichtes Plus von 3,3 Prozent verzeichnet."
Die Senkrechtstarter was Ertrag und Nachfrage angeht, stehen heuer ebenfalls fest: Ölkürbis, Sojabohne und Körnermais sind die Positivbeispiele der Erntesaison 2025: Während in ganz Österreich die Anbauflächen für Soja zurückgehen, sind sie in OÖ weiter gestiegen, ein Drittel der heimischen Sojaproduktion kommt nun bereits aus diesem Bundesland.
Die Fläche, auf der Ölkürbis in OÖ angebaut wird, stieg von 2024 um 26 Prozent. Und die Ernte des Körnermaises hat heuer sowieso alle Erwartungen übertroffen. Gerechnet wird einem Durchschnittsertrag von mehr als 12 Tonnen pro Hektar, das ist ein Plus von 11 Prozent zum Vorjahr.
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