Linzer Kunstuni macht "Sommerfrische Deluxe" in Gmunden
Sommerfrische am Traunsee - ein geflügeltes Wort über einen Sehnsuchtsort. Die Studierenden der Kunstuniversität Linz haben Gmunden, die Bezirkshauptstadt am Traunsee, vor vier Jahren für sich entdeckt.
Seither gibt es dieses Wechselspiel: Künstlerinnen, Künstler und ihre Kunstwerke reisen an den Traunsee, um die Frische des Sommers zu erleben und im Gegenzug dazu den kunstbeflissenen Ort mit der eigenen Kunst nochmals aufzuwerten.
Unter dem Titel "BestOFF Sommerfrische" erstreckt sich diese Ausstellung heuer vom Zentrum Gmundens bis zur Toscana-Halbinsel: Parallel mit dem Skulpturenpark wird mit den Salzkammergut Festwochen zum vierten Mal dieses Ausstellungsformat eröffnet, bei dem herausragende Arbeiten von Studierenden – diesmal auch unter freiem Himmel – gezeigt werden.
Damit schaffen diese den Weg aus den Ateliers, Studios und Werkstätten in Linz in die Öffentlichkeit. Von 50 eingereichten Werken wurden jene von 16 jungen Künstlerinnen und Künstlern von einer Jury ausgewählt, kuratiert wird die Ausstellung "Sommerfrische Deluxe" von Simone Barlian und Elisa Schmid.
Abgesehen davon, dass die Ausstellung heuer, im Jahr der Kulturhauptstadt, sich über größere Teile der Stadt verteilt, wird auch ein leerstehendes Gebäude im Zentrum von Gmunden bespielt. Und: Die Künstlerinnen und Künstler machen selbst Sommerfrische - und sind während der Laufzeit der Ausstellung für persönliche Gespräche bei ihren Werken anzutreffen.
Privatisierung des Seegrundes
Die gewählten Themen sind vielfältig: Das Titelbild zeigt das Werk "brogrund" von Anna Werberberger. Ein sieben Meter langer Handtuchhalter, der die Privatisierung der Seeufer des Salzkammerguts – allen voran des Traunsees – verhandelt. "Das Handtuch als Symbol des Besetzens von Raum war der Ausgangspunkt", beschreibt Werberberger ihre Arbeit.
Diese "soziale Plastik" aus Stahl und Zink-Lack besetzt nun ihrerseits das Ufer der Toscana-Halbinsel am Traunsee.
Oder die Werke von Olga Shcheblykina. Sie erforschen die menschliche Wildheit, Angst, Einsamkeit, Isolation sowie Terror und transformieren diese Emotionen in dekorative Formen. Die Installationen bestehen aus großen und kleinen Objekten, die im Raum verstreut sind, als wären sie aus einem größeren Gemälde herausgerissen worden.
Die Masterarbeit von Robert Tilbury wiederum, eine Mischung aus Grafiken und Fotografien, stammt aus seinem Arbeitszyklus „Auslöschung (Körper)“: Das Zusammenbauen eines Bildes aus einer Masse von Bildern stellt für den Künstler „eine Referenz zu digitalen Räumen und den
Bilderfluten auf Social Media dar“.
Heute, Freitag, 28. Juni, wird die Ausstellung um 17 Uhr im Toscana Park eröffnet.
"Wichtiger Bestandteil des Sommers"
Für Christian Hieke, den künstlerischen Geschäftsführer der Salzkammergut Festwochen Gmunden, ist die Ausstellung der Kunstuni eine wichtiger Bestandteil des Sommers: "Wir sind überzeugt, dass Kunst im öffentlichen Raum den Dialog fördert und zur Reflexion über lokale und globale Herausforderungen anregen kann."
Die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeiten könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagt Hieke: "Die Kreativität und der Mut dieser jungen Generation tragen entscheidend dazu bei, unsere Kultur und Gemeinschaft weiterzuentwickeln und zu bereichern.
Dje Ausstellung ist bis 14. Juli in Gmunden zu sehen.
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