Künstliche Intelligenz: Folgen den Worten auch Taten?

Josef Ertl
Die Neuausrichtung der oberösterreichischen Industrie ist angesichts der Rezession und der schwächer werdenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit eine Notwendigkeit. Es braucht einen Aufbruch.

Es ist klug, wenn das Land und die Industriellenvereingung auf Künstliche Intelligenz setzen.

 

Sie durchzieht alle Lebensbereiche und ist das Zukunftsthema. Zudem hat die Linzer Universität mit Josef Hochreiter einen Mann internationalen Formats und ein österreichweites Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommt noch die Fachhochschule Hagenberg, die dieses Studium ebenfalls anbietet. Viele Unternehmen haben hier Nachholbedarf, wie der neue Industriellenvereinigungspräsident Thomas Bründl freimütig zugibt.

Europas große Chance

Josef Hochreiter sieht in der Industrialisierung der Künstlichen Intelligenz „Europas große Chance“, wie er im Interview mit dem KURIER OÖ (2. März 2025) betont hat. „Vor allem für die Ingenieurwissenschaften.“ Denn es gehe nun nicht mehr um die größten Modelle, „sondern die Modelle klug an die Firmen anzupassen. Das gibt uns die Chance, nochmals mitzuspielen. Ich sehe in Österreich das Problem, dass wir die KI nicht in die Firmen reinbekommen. Abteilungsleiter in den Unternehmen haben Angst, dass etwas Neues kommt, das sie nicht verstehen. Es gibt viel Widerstand. Österreich braucht ein Forschungszentrum, in dem Forscher und Firmen zusammenarbeiten.“

Hochreiter ist ein einsamer Rufer in der Wüste. Jahrelang hat er um mehr Geld für Rechnerkapazitäten und Personal gebeten. Vergeblich. Jene, die jetzt die große KI-Strategie ausrufen, müssen sich auch daran messen lassen, ob sie ihm die Mittel zur Verfügung stellen, die er für Forschung und Lehre braucht. Wachen die Schläfer auf?

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