Als die beiden, ein 33-jähriger Linzer und eine 23-jährige St. Pöltnerin, von der Motorhaube runterkommen, fährt der Mann erst weiter, bremst sich dann ein und stürmt auf den 33-Jährigen los: "Wos ist mit dir?", hört man den 56-jährigen Mann aus Linz lautstark schreien, "wos bist du fia a Vuikoffer?"
Dann holt er noch eine Kamera aus dem Auto und filmt die Aktivisten, die sich an diesem Tag für eine vernünftige Klimapolitik eingesetzt und gegen den Bau der Westringautobahn protestiert haben. Für die Staatsanwaltschaft Linz ist jedenfalls klar: Die Aktion des 56-jährigen Linzers war eine Straftat.
Denn jetzt ist der Strafantrag fertig. Und die Anklage ist eine schöne Bescherung für den Linzer, denn er muss sich am 18. Dezember, kurz vor Weihnachten, vor Gericht wegen Nötigung und Körperverletzung in zwei Fällen verantworten, bestätigt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, Ulrike Breiteneder.
Angeklagter sieht sich als Opfer
Nach dem Vorfall sagte die Aktivistin aus St. Pölten, sie verstehe den Ärger der Autofahrer, habe aber in der Situation um ihr Leben gebangt.
Der bislang unbescholtene Mann zeigte sich im Zuge des Strafverfahrens bislang - trotz eindeutiger Bilder auf dem Video - nicht geständig.. "Er sieht sich selbst als Opfer", fasst Breiteneder seine bisherige Verantwortung kurz zusammen.
Dem Mann droht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Da sich die beiden Aktivisten nur Prellungen zugezogen haben, bleibt dem Linzer eine Anklage wegen schwerer Körperverletzung, die einen höheren Strafrahmen nach sich gezogen hätte, erspart.
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