Darüber entsetzt zeigte sich Klaus Kramesberger, SPÖ-Bürgermeister der Gemeinde Grünau im Almtal, eine der vier Eigentümergemeinde des Skigebietes. "Dass der Landesrat das gestern so gesagt hat, war ein Schock für uns", erklärt Kramesberger, "denn bis Monatsende sind wir liquid. Das wurde in der Sitzung auch so besprochen."
Kampf um Rettung des Berges geht weiter
Deshalb werde man weiter an der Rettung des Berges arbeiten, auch im Lichte der 30.000 Unterschriften. Vor allem versteht Kramesberger nicht, dass das Land jetzt mit dieser Kommunikation an die Öffentlichkeit gegangen sei: "Wir arbeiten an einem Masterplan, der heute übermittelt wird, und für den wir bis 13. Juli alle weiteren Informationen zur Verfügung stellen werden", ärgert sich der Kommunalpolitiker.
➤ Mehr dazu hier: Kasberg: 30.000 Unterschriften für ein Skigebiet
Denn schließlich habe Achleitner diesen Masterplan auch mit beauftragt. Vorher derartige Entscheidungen vorwegzunehmen, sei kontraproduktiv und den Rettungsbemühungen, die das ganze Almtal gemeinsam gesetzt habe, nicht dienlich. Auch den 30.000 Personen gegenüber, die für den Kasberg unterschrieben haben.
Denn schließlich sei "das ganze Almtal zusammengesessen, die Wirtschaft, die Schulen, die Kindergärten, alle waren beteiligt", versichert Kramesberger, der überzeugt ist: "Wir brauchen den Berg. Wenn der wegbricht, ist bei uns alles aus."
Gespräche mit Landeshauptmann gefordert
Nicht zuletzt deshalb fordert Kramesberger auch: "Nach dem 13. Juli müssen sich alle zusammensetzen, auch der Landeshauptmann. Der Landesrat kann ja nicht alleine über die ganze Region entscheiden."
Das Land hat sich ja 2016 dazu bekannt, bis zur Saison 2025/26 bis zu einer Millionen Euro Abgang zu decken, um den Betrieb zu sichern. Allerdings nur mit der Vorgabe, einen Ganzjahresbetrieb mit dem Liftbetrieb sicherzustellen. Was bislang gescheitert ist.
Landtag beschäftigt sich erneut damit
Der Landtag befasst sich jedenfalls heute erneut mit dem Thema. Mit einem Dringlichkeitsantrag will die SPÖ das Land dazu bewegen, dass die oö Seilbahnholding die Almtal-Bergbahnen übernimmt. "Aufgrund der aktuellen Liquiditätssituation der Almtal-Bergbahnen und der Tatsache, dass der Betreibervertrag seitens der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG mit 30. April 2024 gekündigt wurde, steht eine Insolvenzanmeldung im Raum, die nur durch rasches Handeln des Landes Oberösterreich verhindert werden kann", heißt es im Antrag. Sinnvoll erscheine eine Übernahme der Almtal-Bergbahnen durch die Oö. Seilbahnholding, die diese bereits heute "den Betrieb von verschiedenen Seilbahn- und Liftanlagen, die für Oberösterreich einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben", sichere.
Das findet prinzipiell Kramesbergers Zustimmung, wenngleich der SPÖ-Kommunalpolitiker auch dieses Thema lieber erst bei der Diskussion über den Masterplan der Region debattiert hätte.
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