Kampf gegen Zerkarien: Tümpel vermeiden, Frischwasser bevorzugen

Sandkiste
Zerkarien suchen zwar Wasservögel, befallen aber auch die menschliche Haut.

Heuer war es bereits Anfang Juli so weit, was normalerweise erst im August eintritt: Die Hitze erwärmt Badeteiche und kleine Badeseen derartig, dass dort vermehrt Zerkarien auftreten, die sich auf der Haut von badenden Menschen einnisten können.

Zerkarien entwickeln sich in Wasserschnecken und werden dann ins Wasser abgegeben, um ihren Endwirt, oft Wasservögel, zu finden. Der Mensch kann als Fehlwirt befallen werden, wenn Zerkarien in die Haut eindringen. Diese Larven sterben in der Haut ab, wobei sie eine allergische Reaktion auslösen.

Hautarzt Johannes Neuhauser rät dennoch zur Ruhe. „Meist juckt die Haut ein paar Stunden lang. Es kratzt und beißt. Es entstehen Knöpferl und Blaserl, die spätestens in zwei Wochen wieder vergehen. Aber es ist verdammt ungut.“ Er empfiehlt, sich nach dem Baden sofort zu duschen und abzutrocknen. Auch der Badeanzug sollte gewechselt werden.

Generell empfiehlt er, kleine Badeteiche, kleine Badeseen und Tümpel zu meiden, sondern Frischwasser wie große Seen zu bevorzugen.

Tipps gegen die Hitze

Die Ärztekammer gibt gegen die Sommerhitze folgende Empfehlungen:

– Reichlich Wasser trinken, oder, je nach Verträglichkeit, verdünnte Fruchtsäfte, gekühlte Kräuter- oder Früchtetees. Vermeiden Sie Alkohol und Kaffee. Wegen des fehlenden Durstgefühls im Alter ist das Notieren der Trinkmenge sinnvoll. Diese sollte bei rund zwei Liter am Tag liegen.

– Kühlen Sie den Wohnraum mit nächtlicher und morgendlicher Durchlüftung (Durchzug) und halten Sie tagsüber die Räume dunkel. Wenn eine Kühlung des Wohnraums nicht möglich ist, ist ein Aufsuchen von kühlen Plätzen in der Umgebung – klimatisierte Einkaufszentren, Bibliotheken, Seniorenheime, Kinos oder bei Freunden und Verwandten mit klimatisiertem Wohnraum – ratsam. Bleiben Sie in Hitzephasen mindestens zwei bis drei Stunden pro Tag an solchen kühlen Plätzen. Achten Sie aber beim Verlassen von besonders stark klimatisierten Räumlichkeiten darauf, dass Sie den Wechsel von kalt auf heiß langsam oder in Begleitung durchführen.

– Meiden Sie körperliche Anstrengungen bei großer Hitze und lange Wege in praller Sonne.

– Informieren Sie sich auch über das kostenlose Hitzetelefon des Gesundheitsministeriums (0800 880 800).

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