International abhängig

Josef Ertl
Wir können nur sehr bedingt unsere Probleme selbst lösen.

Ist Österreich tatsächlich eine „glückliche Insel“, eine Insel der Seligen, wie das Paul VI. (Papst von 1963–1978) gegenüber Franz Jonas (Bundespräsident 1965–1974) gesagt haben soll? Was vor 50 Jahren als positiver Gedanke erschien, trifft heute nur bedingt zu. Österreich ist durch seinen wirtschaftlichen Erfolg voll eingebettet in die internationalen Entwicklungen. Der Großteil unseres Wohlstandes wird durch die Exporte verdient, im Tourismus sind wir wesentlich von den ausländischen Gästen abhängig. Internationale Entwicklungen treffen uns sowohl positiv als auch negativ. Die Krisen am Strom-, Gas- und Energiemarkt und die Globalisierung führen uns das eindrücklich vor Augen.

Scharlatanerie

Jeder, der behauptet, er könne die Krisen allein mit innerstaatlichen Maßnahmen lösen, ist ein Scharlatan. Politiker blasen sich auf und versprechen den Menschen in Stammtischmanier die Erlösung von den Problemen. Dazu sind sie nicht in der Lage. Deutlich wird das auch beim Klimawandel. Natürlich ist es wichtig und unabdingbar, jene Fragen zu lösen, die wir auf Landes- und auf nationaler Ebene zu lösen imstande sind. Trotz unserer Kleinheit ist unser internationales Engagement wichtig. Denn die großen Fragen werden gemeinschaftlich entschieden. Wir sind wesentlich von anderen abhängig.

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