Im Zweifel für die syrischen Flüchtlinge

Josef Ertl
Geradezu ein Weihnachtsgeschenk ist der Sturz des syrischen Assad-Regimes. Was hier an Verbrechen mit der Unterstützung von Wladimir Putin und den iranischen Ayatollahs begangen wurden, schreit zum Himmel.

Die Gräuel, die nun Tag für Tag ans Licht kommen, lassen einen erschaudern. Es waren weder die Amerikaner noch die Europäer, die das Verbrecher-Regime stürzten, sondern die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham- (HTS).

Die als Terrororganisation geltende Gruppe mit ihrem Anführer Abu Mohammed al-Julani, der neuerdings wieder seinen ursprünglichen Namen Ahmed al-Sharaa verwendet, zeigt sich nun von seiner freundlichen Seite. Umgehend haben die europäischen Staaten, so auch Österreich, die Asylverfahren für Syrer ausgesetzt. Davon sind in Oberösterreich 1.379 Menschen betroffen. Rund 10.000 Syrer leben hier. 

Auch wenn die HTS nun positive Signale aussendet, auf westliche Hilfe hofft und die Auslandssyrer zum Heimkommen aufruft, sind Vorsicht und Zurückhaltung geboten. Ein Teil der Syrer wird möglicherweise freiwillig zurückkehren, jene Asylwerber, die noch auf die Entscheidung warten, sollten nach den damaligen Umständen behandelt werden. Das ist möglicherweise großzügig, aber im Zweifel soll das Recht für den Menschen und seine Zukunftschancen da sein.

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