Hoffen auf Fortschritte mit dem neuen Papst

Bartholomäus I.
Bischof Scheuer und Landeshauptmann a.D. Pühringer besuchten orthodoxen Patrirarchen von Konstantinopel und den Konzilsort Nicäa. Erdbeben führte zu Empfangsabbruch.

Der Tod von Papst Franziskus und die Wahl seines Nachfolgers beherrschte auch so manche Diskussion der 20-köpfigen Delegation von Pro Oriente, die vom 22. bis 25. April Istanbul aus Anlass des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nicäa besuchten.

 

Die Delegation war auch zu Gast beim orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. (Bild). Der Empfang musste wegen eines Erdbebens, das immerhin die Stärker von 6,2 Auf die Richterskala anzeigte, aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen werden. Gott sei Dank wurde niemand verletzt, es blieb bei einem Rumpler.

Papst fremdelte mit Europa

Welche Aufgaben warten auf den neuen Papst, der beim Konklave, das am 7. Mai beginnt, gewählt werden wird? „Seine wichtigste Aufgabe ist, Zeuge für den auferstandenen Christus zu sein“, sagt Bischof Manfred Scheuer, der gemeinsam mit Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer die Pro-Oriente-Delegation anführte. „Er soll Hoffnung geben in allen Krisen, Katastrophen, Kriegen, in den weltweiten Dummheiten und Bosheiten.“ Ein „Anwalt des Friedens und der Versöhnung in den kleinen und großen Konflikten, ein Liebhaber des Lebens und der Schöpfung, ein Freund der Armen und Schwachen, ein Heiliger und ein Sünder, denn er sei Mensch und kein Halbgott und Übermensch. Ein Papst habe seine Grenzen, Franziskus habe mit Europa, seiner Lebens- und Denkweise gefremdelt.

Hagia Sophia von Nicäa

Die Hagia Sophia von Nicäa (heute (Iznik)

Für viri probati und das Frauendiakonat 

Bei den innerkirchlichen Fragen hofft Scheuer auf die Zulassung von viri probati (bewährte verheiratete Männer) zur Priesterweihe und des Frauendiakonats. Scheuer hält die Suche nach einer globalen Ethik für wichtig, die gegenwärtig von Trump & C. mit Füßen getreten werde. Pühringer meint, der neue Papst stehe vor einer „Quadratur des Kreises“. Er müsse einerseits für die Einheit der Kirche sorgen und gleichzeitig Reformen vorantreiben. Die Fraktionierung der Kirche in Fortschrittliche und Radikalkonservative sei sehr groß. Aufgrund er Verschiedenheit sei die Kirche kein Schnellboot, sondern ein schwerer Tanker.

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