Um das zu erklären, reiste Polit- und Wirtschaftsprominenz aus Nah und Fern ins wetterbedingt gatschig-graue Areal. Die kunstvoll gestalteten und besprayten Container und Gebäude im Linzer Hafen, der bekannt für seine kreativen, großflächigen Murals ist, sorgten für Farbe und Frische, wo sich die Sonne nicht blicken ließ.
"Worauf wir uns hier vorbereiten, sind die Folgen des Klimawandels", sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Grüne. Es gehe darum, mutige Entscheidungen zu treffen. Dieses Projekt gehe weit über die Grenzen von Linz und Oberösterreich hinaus. "Das ist ein Lückenschluss im Hochwasserschutz entlang der Donau in ganz Österreich."
Hauptschlagader für die Wirtschaft
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner bezeichnet den Linzer Hafen als Hauptschlagader der oö. Wirtschaft: "Mit diesen Maßnahmen schützen wir künftig rund 560 Hektar Industriegebiet sowie auch Wohngebiete bis in die Linzer Innenstadt."
4,5 Mio. Tonnen an Gütern und Handelswaren in 200.000 Containern wurden im Linzer Hafen 2024 umgeschlagen. Achleitner dazu: "Jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich hängt direkt oder indirekt vom Export ab. Es ist also wichtig, dass wir die Unternehmen schützen, die hier wirtschaften."
Man habe ja erst kürzlich gesehen, was passiert, wenn nicht ausreichend Schutz vor dem Hochwasser vorhanden sei, spielte Umweltlandesrat Stefan Kaineder auf das Hochwasser mit seinen katastrophalen Folgen im September des vergangenen Jahres an. "Auf diesem Gebiet Schutzmaßnahmen zu treffen, gehört zu den Kernaufgaben der kommenden Jahrzehnte", so der grüne Politiker.
Das Tor ist nur ein Teil eines groß angelegten Projektes, das sich "SAFE Port of Linz" nennt: Dazu gehören die Errichtung des mobilen Hochwasserschutzes, die Abdichtung des bestehenden Trenndammes und eben die Toranlage, die das Hafenviertel und den angrenzenden Stadtteil vor Überflutungen schützen soll.
Konzipiert sind die Maßnahmen so, dass sie einem bis zu 300-jährlichen Hochwasser standhalten sollen. Mehrere tausend Haushalte in der näheren Umgebung werden so ebenfalls geschützt.
Die Projektkosten betragen rund 40 Mio. Euro, der Bund beteiligt sich mit ca. 14 Mio. Euro, das Land Oberösterreich mit rund 8,5 Mio Euro und von der EU kommen ca. 11,8 Mio. Euro. Es ist dies übrigens die erste EU-Förderung für ein Hochwasserprojekt in Österreich.
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