Glück herein, Unglück hinaus

70 Raunachtsänger sorgen für gute Stimmung
Oberösterreich-bayerischer Volksbrauch wird am 4. und 5. Jänner in Nebelberg wiederbelebt. Dieses Raunachtsingen findet nur alle zehn Jahre statt.

Es ist etwas Besonderes und kommt nur alle zehn Jahre zur Aufführung. Heuer ist es wieder soweit. Am 4. und 5. Jänner treten um 9 Uhr früh 70 Burschen und Männer der Feuerwehr als Raunachtsänger auf. Das Spektakel findet in Nebelberg (Bez. Rohrbach) statt und geht auf einen heidnischen Brauch aus dem 17. Jahrhundert im bayerisch-österreichischen Grenzraum zurück. Dämonen und böse Geister sollen ferngehalten werden, deshalb auch  das Motto Glück herein, Unglück hinaus (www.raunachtsingen.info).


Glück herein, Unglück hinaus

Diese Raunachtgestalten vertreiben die bösen Geister

Hölzernes Rasiermesser

Am  Tag vor der „foast’n Raunacht“ beginnt das Spektakel mit dem „Verschreien“. Hoch zu Ross zieht der Ansager von Haus zu Haus, kündigt das  Raunachtsingen am folgenden Tag an und fordert die Bewohner auf, Krapfen zu backen.
 Ihm folgen allerlei grotesk vermummte Gestalten wie Rasierer, Scherenschleifer, Samenverkäufer etc., die so manchen Schabernack mit den Zusehern treiben. So kann es vorkommen, dass auch Frauen unters hölzerne Rasiermesser müssen. Durch Bezahlung eines „Lösegeldes“ können sich die Opfer freikaufen.Der Höhepunkt folgt am zweiten Tag. Den Reigen eröffnet der Guckkastenmann mit allerlei Getier, der dem großen Raunachtstross vorauseilt. Das richtige Ritual eröffnet der Platzmacher, der in den Bauernstuben dafür sorgt, dass genügend Platz für die Spieler ist. Dann kommen sie der Reihe nach: Der Vorausgeher, Sterntreiber, Hans von Feserkern, Korizon, Krapfentrager, Fleischnazl, Lippl mit Pfeiferlbuam.  All’ diese Gestalten treten mit eigenen Sprüchen ins Rampenlicht, erst dann wird gemeinsam das eigentliche Raunachtlied gesungen, das den Hausbewohnern Glück verheißt.
 

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