Geschlossene freiheitliche Front

Josef Ertl
Wo sind die Zeiten, als Manfred Haimbuchner die Reise freiheitlicher Spitzenfunktionäre nach Moskau und die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages mit Putins Staatspartei kritisiert hat?
Heute präsentieren sich die Freiheitlichen als geschlossene Front, der neue Klubobmann Thomas Dim verteidigt die gescheiterten Forderungen Kickls für eine Regierungsbildung mit der ÖVP.
Uneinigkeit ist Gift für den Erfolg, lautet die Antwort führender FPÖ-Funktionäre zu dieser Verhaltensänderung. Schließlich stehen sie vor der Chance, bei der Landtagswahl 2027 stärkste Partei zu werden und damit den Landeshauptmann zu stellen. Dem wird alles untergeordnet, Kickl gilt als Stimmenbringer.
Jene, die den Freiheitlichen schon stets kritisch gegenüberstanden, meinen, das sei nie anders gewesen, die Oberösterreicher hätten öffentlich aus Gründen der Stimmenmaximierung gerne die bürgerliche Seite herausgekehrt. Sie verweisen auf die gemeinsamen Auftritte und ähnlichen Verbalattacken von Haimbuchner und Kickl in den Bierzelten, bei denen das rechte und radikale Herzblut zum Durchbruch komme. Die Reden zum 1. Mai auf dem Urfahraner Jahrmarkt werden wohl neue bzw. alte Erkenntnisse bringen.
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