Geburtenzuwachs erhöht Bedarf bei Kinderbetreuung

Linz will Vorzeigestadt bei der Kinderbetreuung bleiben
Linz braucht 1.100 zusätzliche Plätze für Kids.

Nach der Freude über den seit mehreren Jahren anhaltenden Babyboom muss die Stadt Linz nun auch die kostenintensiven Folgen verkraften. Werden schon derzeit 13.000 Kinder regelmäßig betreut, so gilt es bis zum Jahr 2021/22 weitere 1.100 Kindergartenplätze zu schaffen.

„Es ist eine enorme Herausforderung für uns“, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Lag die jährliche Geburtenzahl vor 2013 noch bei 1.700 bis 1.800, so hat sie sich in jüngsten Jahren bei 2.200 eingependelt. „Die Folgen sind uns natürlich klar“, versichert Luger, dass Linz weiter Vorzeigestadt in Sachen Kinderbetreuung bleiben wolle. Es müssen Plätze in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten geschaffen werden.

Eine Bedarfsprognosen zu den Betreuungsplätzen müssen die größeren Gemeinden in OÖ im Auftrag des Landes alle drei Jahre erstellen. „Wir bräuchten keinen gesetzlichen Auftrag, weil wir selbst Interesse haben, den Bedarf selbst rechtzeitig zu erkennen“, so der Bürgermeister der drittgrößten Stadt Österreichs. Insgesamt müssen 26 Gruppen in Kindergärten, 18 in Horten und zwölf in Krabbelstuben eingerichtet werden. Mit letzteren geht es schon heuer los, denn sieben Krabbelgruppen sind für die Kleinsten bereits notwendig. Flexi-Arbeitszeit, neue Karenzmodelle und die hohe Zahl an Alleinerzieherinnen nach Scheidungen lassen den Bedarf an Plätzen massiv ansteigen.

Finanzierung

Geburtenzuwachs erhöht Bedarf bei Kinderbetreuung

Kündigten Ausbau der betreuungsplätze an: Bürgermeister Klaus Luger und Sozialreferentin und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

Mit den zusätzlichen Leistungen und den 90 notwendigen neuen pädagogischen Mitarbeitern werde der Druck auf das Sozialbudget steigen, erklärt Luger, zugleich auch Finanzreferent. Der Abgang für das Segment Kinderbetreuung beträgt 27 Millionen Euro pro Jahr.

Weil sich das Land OÖ bei der Förderung der Sozialarbeit in Kindergärten und der Unterstützung des Deutschunterrichts für Kleinkinder zurückzieht, wird die Last für die Stadt größer. Vor allem am wertvollen Deutschunterricht ab dem ersten Kindergartentag werde man festhalten, versichern Luger und Stadtvize Karin Hörzing (SPÖ).

In Linz leben Menschen aus 130 Nationen. 50 Prozent aller Kinder, darunter auch 20 Prozent österreichischer Eltern, benötigen Deutschförderung.Wolfgang atzenhofer

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