Franziskuskapelle In Krühub: Stille in wunderbarer Umgebung

Feier zum 35-Jahr-Jubiläum
„Es kommen viele Leute hin, die eine Pause einlegen und rasten. Es ist ein Ort der Stille und der Besinnung.“ Selbst Pater Arno Jungreithmair, Pfarrer von Kremsmünster und Mönch, ist von der Franziskuskapelle in der Ortschaft Krühub angetan.
Kein Wunder, liegt sie doch am Rand eines Waldes, oben auf einem Hügel, der den Blick auf der einen Seite bis in die Alpen freigibt und auf der anderen Seite bis ins Mühlviertel. „Es ist ein Ort, wo man die Natur und Schöpfung großartig wahrnimmt“, sagt Pater Arno. „Es ist eine traumhafte Umgebung, es passt, dass dort ein Gotteshaus steht.“

Die Kapelle ist vor 35 Jahren errichtet worden. Die Menschen aus der Gegend wollten, dass dort, wo schon immer die Herbergssuche gepflegt worden ist, ein Kirchlein entsteht. P. Arno: „Die Leute aus der Umgebung haben so zusammengeholfen, jeder hat dazu etwas beigetragen, im Nu ist sie fertig gewesen.“

Am Waldrand
Einweihung 1990
Am 27. Mai 1990 fand die Einweihung durch Abt Oddo vom Stift Kremsmünster statt. Die Kapelle wurde dem heiligen Franziskus von Assisi geweiht, weil Franziskus die Liebe und Dankbarkeit für die Schöpfung vorgelebt hat. Der Segen von der Einweihung begleitet die Kapelle bis heute. Nach wie vor ist sie für viele Menschen ein beliebtes Ziel, um ein Licht zu entzünden und die Stille zu spüren. Für die Krühuber Schulkinder ist sie ein willkommener Ort für die Schulmessen, für die Gemeinschaft der Herbergssucher dient sie als Ausgangspunkt für das Brauchtum im Advent. Durch die Spenden für die Kerzen kommt immer so viel zusammen, dass die Erhaltung leicht abgedeckt werden kann. Manchmal kann mit dem Überschuss sogar ein soziales Projekt unterstützt werden. Der Segen der gemeinsamen guten Tat.

Das Franziskuskreuz
Das Brauchtum des Herbergssuchens hat im unmittelbaren Umkreis der Volksschule Krühub eine lange Geschichte. Initiiert von der Krühuber Lehrerfamilie Zehetner wurde dieser Adventbrauch seit den 1960er-Jahren in verlässlicher Regelmäßigkeit durchgeführt. Anfangs war diese Aktion mehr für die Schulkinder gedacht.
Herbergssuche
Aber im Laufe der Zeit entwickelten die Familien Hebesberger (Zicker), Obermayr (Krühuber), Rösner (Innerhaider) und Schreiner (Kaiser) und die jeweiligen Lehrer und Lehrerinnen der Volksschule Krühub eine lebendige Tradition daraus. An vier Adventabenden sind die vier Familien abwechselnd Gastgeber, die anderen drei Familien begeben sich als Herbergssucher im Schein der Laternen zur „Wirtsfamilie“. Oft sind der Pfarrer oder einer der Patres des Stiftes Kremsmünster eingeladen. Sind die Geistlichen verhindert, übernimmt der Lehrer oder die Lehrerin die Rolle des Vorbeters. In diesem Kreis wurde die Idee zur Errichtung einer Kapelle geboren. Zuerst zögerlich und zweifelnd, dann mit zunehmender Begeisterung entwickelte sich ein Strom der Hilfsbereitschaft und mündete in einem gelungenen Gemeinschaftswerk.
Franz Schreiner (Kaiser) stellte bereitwillig das ideale Grundstück am Waldrand zur Verfügung und bald konnte mit dem Bau begonnen werden. Kaum eine oder einer der zahlreichen Helferinnen und Helfer fragte nach einem Lohn für seine Arbeit, als wäre es ein Stück aus dem Urchristentum.
Kommentare