Fehlentscheidung Gesundheitskasse

Josef Ertl
Die Fusion der regionalen Gebietskrankenkassen zur zentralen Österreichischen Gesundheitskasse durch die damalige schwarz-blaue Koalition war eine Fehlentscheidung.

Die versprochene Einsparung von einer Milliarde Euro hat es nie gegeben, ganz im Gegenteil. Die Gesundheitskasse produzierte 2024 einen Abgang von 551 Millionen Euro.

Die 500 Millionen Euro, die die frühere oberösterreichische Gebietskrankenkasse erwirtschaftet hatte, sind im Gesamtmoloch verschwunden. Es wurde damals versprochen, dass sie in Oberösterreich zum Ausbau der Gesundheitsversorgung verwendet werden. Wo sind die Früchte dieses Geldes? Nach wie vor sind rund 50 Arztstellen unbesetzt. Die Spitalsambulanzen sind überlaufen. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Christine Haberlander kritisierten mehrfach diesen Zustand, bis dato ohne Erfolg.

Lange Wartezeiten

Die Versicherten beklagen lange Wartezeiten bei den Kassenärzten. Dies führt zur Verschiebung hin zu den immer mehr werdenden Wahlärzten, die die Patienten selbst bezahlen müssen. Die Kasse erstattet nur prozentuell niedrige Beträge zurück. Die Kluft zwischen Patienten erster und zweiter Klasse öffnet sich weiter. Die Klagen über lange Wartezeiten für Operationen in den Spitälern häufen sich ebenfalls. In der Landespolitik macht sich zunehmend Unmut über die Gesundheitsholding breit. Auf der einen Seite gibt es Spitzenmedizin durch die Universitätsklinik, auf der anderen Seite Probleme in der Grundversorgung aufgrund der Wartezeiten.

Es knirscht im Gesundheitssystem. Ärztekammerchef Peter Niedermoser und SPÖ-Chef Martin Winkler fordern zu Recht die Wiedereinführung der Gebietskrankenkassen.

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