Familie zu Betrug gezwungen

(Symbolbild)
Frauen sollen für gewalttätigen 41-Jährigen fünf Männern 437.000 Euro herausgelockt haben.

Mit massiver Gewalt soll ein 41-jähriger Oberösterreicher seine Lebensgefährtin zu Betrügereien und Scheinbeziehungen gezwungen haben. Die heute 38-jährige Frau, aber auch ihre Mutter und die Tochter des beschuldigten Mannes sollen so im Zeitraum von acht Jahren fünf männlichen Opfern 437.000 Euro herausgelockt haben.

Der verdächtige Mann aus Steyr soll bei seinen Nötigungen auch nicht davor zurückgeschreckt sein, die Frau zur Prostitution zu zwingen. Um den ausgesuchten Opfern vorzutäuschen, dass sie an einer ehrlichen Beziehung interessiert sei, habe die Lebensgefährtin auch mit ihnen schlafen müssen. Der Hintergedanke dabei war, Vertrauen zu gewinnen und den Männern Geld herauszulocken. Dabei soll die Frau immer wieder schwere Schicksalsschläge vorgetäuscht haben, weswegen sie dringend Bargeld brauchte.

Als sich die Frau weigern wollte, wurde sie von ihrem Freund misshandelt. Das Geld, das sie von den Männern bekam, wurde ihr laut Polizei von ihrem mutmaßlichen Peiniger umgehend abgenommen.

Der brutale Partner soll auch nicht davor zurückgeschreckt sein, die 62-jährige Mutter seiner Freundin und auch noch seine eigene 21-jährige Tochter ebenfalls zu Betrügereien zu zwingen. Auch sie sollen einigen der Männer mit Lügen dramatische Lebenssituationen vorgetäuscht haben, um an ihr Geld zu kommen.

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Ganz gezielt, vor allem auch über Zeitungsinserate, soll der nun von der Polizei überführte Steyrer nach geeigneten Opfern gesucht haben. Seine Gefährtin schickte er laut Exekutive zudem als Hausiererin los, damit sie auf diesem Wege ebenfalls nach geeigneten Männern sucht und Beziehungen aufbaut. Die Frau, die es mittlerweile geschafft hat, von dem 41-Jährigen loszukommen, hielt über längere Zeiträume gleich mehrere Beziehungen zu Männern gleichzeitig aufrecht.

Die Ermittlungen der Polizei in Oberösterreich zu dem Fall waren intensiv und langwierig. Begonnen haben sie im März des vergangenen Jahres. Letztendlich konnten fünf alleinstehende Männer in Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich ausgeforscht werden, die auf die Masche der Frau hineingefallen waren und ihr auch sehr viel Geld überlassen hatten. Die Männer im Alter von mittlerweile 53 bis 91 Jahren waren zum Teil sehr überrascht, als sie von den Ermittlern über die Scheinbeziehungen aufgeklärt wurden.

Der Verdächtige wurde jetzt jedenfalls mit einem umfangreichen Akt bei der Staatsanwaltschaft Steyr angezeigt. Er wird sich wegen gewerbsmäßigem Betrug, fortgesetzter Gewaltausübung, sowie wegen Zuhälterei vor dem Gericht verteidigen müssen. Aber auch die drei Frauen wurden wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs angezeigt.

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