EU-Award für junge Ideen in alter Stadt

City-Manager Max Homolka und Unternehmerin Margareta Schlemmer in alten Brauerei-Gewölben
Pop-up-Stores bringen Schwung in die Ennser Innenstadt. Brüssel würdigte das Engagement.

„Das ist der Oskar des Stadtmarketings. Mehr Auszeichnung geht eigentlich nicht.“

Die Idee, dem Geschäftsleben und der Nutzung bestehender leerer Bausubstanzen in der Innenstadt von Enns mit sogenannten „Pop-up-Stores“ frischen Elan zu bescheren, ist aufgegangen. Max Homolka, Chef der Tourismus & Stadtmarketing Enns GmbH. konnte vor wenigen Tagen für das innovative Projekt in Brüssel sogar eine prestigeträchtige Trophäe entgegen nehmen. Dem Ennser wurde von EU-Kommissar Phil Hogan der „Rual Inspiration Award“ überreicht. Die EU prämiert damit innovative Initiativen für ländliche Räume.

Unter 180 Projekten aus 25 Ländern konnten die Ennser in einer der sechs ausgeschrieben Kategorien (Popular Vote) den Sieg einfahren. Dass diese Auszeichnung nicht nur Glückwünsche des Ennser Stadtchefs Stefan Karlinger, sondern auch von Landeshauptmann Thomas Stelzer und sogar von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eintrug, macht zudem Eindruck.

Für Homolka ist der Triumph Auszeichnung und Ansporn zugleich. Das Projekt, mit kurzfristig eingemieteten und geförderten jungen Shops die Leerstände in der City der ältesten Stadt Österreichs zu beleben, schlug ein. Schon über Jahre gesperrten Geschäftslokalen konnte so neues Leben eingehaucht werden.

Das Modell wird nun sogar exportiert. In Amstetten (NÖ) öffnet in den nächsten Tagen der erste „Pop-up-Store“ nach Ennser Muster. Auch andere Städte haben bereits Interesse bekundet. „Mein Plan ist, dass wir uns mit den Stores und jungen Geschäftsideen gegenseitig helfen und befruchten“, so Homolka.

EU-Award für junge Ideen in alter Stadt

EU-Kommissar Phil Hogan überreichte Award an Ennser City-Manager Max Homolka

Ansiedelungen

In Enns wurden in den vergangenen zwei Jahren zwei Dutzend „Pop-up-Stores“ mit unterschiedlichsten Produkten eröffnet. Da wurden ausgefallene Textilien, originelle Geschenkartikel, Kunsthandwerk oder schlicht Basteleien oder Dienstleistungen angeboten. Sechs Testunternehmer haben sich mittlerweile fix in der City angesiedelt. Eine andere, größere Gruppe hat mit den Hausbesitzern kurzfristige Mietverträge in längerfristige umgewandelt.

Boutique-Betreiberin Margareta Schlemmer etwa wird zu ihrem vor zwei Jahren als Pop up gegründeten Textilladen „piu gioia“ (mehr Freude) Anfang Juni in den Gewölben der alten Ennser Brauerei den nächsten Edel-Shop, das „piu gioia - Das Fest“ aufsperren. Flotte Festtagsroben für Damen will sie dort anbieten. „Das Flair, in den historischen Räumen festliche Kleidung zu präsentieren, habe ich mit kleinen Events abgetestet. Viele wollen schon einkaufen, obwohl wir noch gar nicht offen haben“, freut sie sich.

Kommentare