Jakob Lidauer arbeitet seit eineinhalb Jahren als Mathematik-Professor am St. Georgs-Kolleg in Istanbul, dem österreichischen Gymnasium in der türkischen 18-Millionen-Metropole.
Der 31-Jährige stammt aus Niederthalheim und hat nach der Matura in Vöcklabruck und dem dem Lehramtsstudium der Mathematik und Geschichte am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk 2021 zu unterrichten begonnen. Ein schwieriges Unterfangen, da ein großer Teil der Schüler migrantischen Hintergrund hat, viele kommen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. „Es würde dort viel mehr Psychologen und Sozialarbeiter brauchen“, so Lidauers Erfahrungen.
Seine Unzufriedenheit bewog ihn, sich um eine freie Stelle im St. Georgs-Kolleg zu bewerben und er wurde genommen. „Ich bin mit der Schule extrem zufrieden, das Niveau ist hier sehr hoch.“ Lidauer leitet auch den Latein-Klub, der sich alle drei Wochen für zwei Stunden trifft.
Das Kolleg wurde 1882 als deutschsprachige Schule gegründet. 35 österreichische und 22 türkische Lehrkräfte unterrichten die 523 türkischen Schülerinnen und Schüler, der Maturaabschluss ermöglicht es ihnen, in Österreich oder einem anderen EU-Land zu studieren. Die Studiengebühr wird im kommenden Jahr rund 20.000 Euro betragen, zehn Prozent erhalten ein Stipendium. Aufgenommen werden die nur die Besten.
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