Eine kleine, höfliche Verneigung

Josef Ertl
Als Konsequenz aus der Pandemie sollten wir unsere Begrüßungsrituale ändern.

Kein Nachteil, wo nicht auch ein Vorteil ist. Gab es im Herbst erhebliche Angst vor der winterlichen Grippewelle und intensive Diskussionen darüber, ob genügend Grippeimpfstoff zur Verfügung stehe, so stellen heute viele Menschen verblüfft fest, dass sie von den üblichen Verkühlungen und Erkältungen verschont geblieben sind. Warum? Die Corona-Vorsichtsmaßnahmen wie Masken, Abstand halten und der Lockdown, der die Ansammlung von größeren Menschenansammlungen untersagt hat, hat die Übertragungswege unterbrochen.

Influzena-Tote reduzieren

Daraus könnten wir lernen. Walter Aichinger, Primarius, Viren-Spezialist und Präsident des Roten Kreuzes, hat bereits Anfang September im Interview mit dem OÖ KURIER vorgeschlagen, das Händeschütteln grundsätzlich zu überdenken. Denn damit würde die Übertragung von Krankheitserregern begünstigt. Es wäre infektiologisch auch gescheit, so Aichinger, über den Winter Masken zu tragen, denn damit könnten mehr als die Hälfte der normalerweise jährlich 2.500-Influenza-Toten verhindert werden.

Wir sollten andere Grußformen wählen. Zum Beispiel eine kleine, höfliche Verneigung. Händeschütteln und Bussi-Bussi sind von gestern. Und, einem Menschen bei Gesprächen völlig ungefragt ganz nahe zu kommen, ist sowieso eine Unhöflichkeit.

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