Doppelmord in OÖ: Weitere Untersuchungen zu Todeszeitpunkt
Der Doppelmord in Oberösterreich sorgt weiterhin für Aufregung. Am Montag wurde bekanntgegeben, dass die Obduktion des 56-jährigen Jägers, der zwei Jagdkollegen erschossen hat, zu keinem genauen Todeszeitpunkt geführt hat.
Da war auch noch nicht klar, ob weitere Anordnungen der Staatsanwaltschaft folgen werden. Jetzt ist fix: Die Gerichtsmedizin in Salzburg wird eine forensische Entomologie durchführen, um den Todeszeitpunkt des Mannes möglichst genau eingrenzen zu können.
Dabei handelt es sich um einen Zweig der Insektenkunde. Aufgrund der Abfolge der Larvenstadien und dem Vorkommen verschiedenen Insektenarten könne man Hinweise auf die Zeit, wie lange die Leiche an einem Ort gelegen sei, ermitteln. Dazu sei keine neue Anordnung der Staatsanwaltschaft nötig, die Gerichtsmedizin in Salzburg werde das im Rahmen des ursprünglichen Auftrags, die ja die Fragestellung nach dem genauen Todeszeitpunkt beinhaltet habe, durchführen, versicherte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz.
Auto ist ein zu altes Modell
Was Breiteneder auch schon sagen konnte: Der VW Caddy des Doppelmörders dürfte ein zu altes Modell sein, um aus elektronisch gespeicherten Fahrdaten etwas Auslesen zu können, das nähere Hinweise auf die Orte geben könnte, an denen das Fahrzeug nach den Doppelmorden gewesen sein könnte.
Was auch noch nicht bekannt ist: Wer genau das Auto entdeckt und gemeldet hat und warum sich diese Person trotz der nachdrücklichen Warnung der Polizei in diesem gefährlichen Bereich aufgehalten hat.
Nachdem es in sozialen Medien Spekulationen über den Polizeieinsatz im Zuge des Doppelmordes gibt, hat die Polizei für heute eine Erklärung dazu angekündigt.
Ein am Mittwochabend von der Landespolizeidirektion OÖ veröffentlichtes „Update“ fasst den Einsatz, der „beispiellos in der jüngeren Geschichte der LPD Oberösterreich“ gewesen sei, zusammen.
Darin wird auch auf "unkonventionelle Einsatzmittel" hingewiesen: Nach der Auffindung des Fluchtfahrzeuges am Freitag ließ man die Hunde des Beschuldigten im dortigen Waldstück nach dem Mann suchen. Der Weg der Hunde wurde durch Polizeidrohnen überwacht.
"Leider führte diese Maßnahme noch nicht zur Auffindung des Gesuchten", heißt es.
Erst am Samstag wurde der Mann von Polizeikräften leblos im Wald gefunden. Der Auffindungsort befindet sich rund 800 Meter vom Abstellort des Fluchtfahrzeuges entfernt.
"Sämtliche Waffen des Mannes wurde an dessen Auffindungsort bzw. im Fahrzeug gefunden. Augenscheinlich hat er sich mit dem Schrotgewehr das Leben genommen".
Abschließend heißt es im "Update": "Bei derartig großen Einsätzen ist eine Evaluierung standardmäßig vorgesehen. Dementsprechend hat Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bereits am Montag dies beim Innenministerium angeregt".
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