Linzer Bürgermeister Prammer: "Bundespolitik hat sicher auch mitgeholfen"

Der SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer hat die Bürgermeisterstichwahl in Linz gewonnen. Prammer hängte laut amtlichem Endergebnis seinen FPÖ-Konkurrenten Stadtrat Michael Raml (FPÖ) klar ab: Prammer bekam 77,1 Prozent, Raml 22,9 Prozent.
Auch wenn die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl bei nur 42 Prozent lag, wertete Prammer in der ZIB2 das Ergebnis als Erfolg: "Wir hatten eine viel höhere Wahlbeteiligung als beispielsweise 2021 bei der Stichwahl, da lag sie nur bei 30 Prozent."
Arbeitsübereinkommen mit FPÖ?
Bis 2027 - wenn in Linz wieder gewählt wird - will Prammer als Bürgermeister "versuchen, den erfolgreichen Weg meiner Vorgänger fortzusetzen". Es lägen "große Herausforderungen vor uns", sagt der SPÖ-Politiker und nennt die Digitaluniversität, die Transformation der Industrie, Sicherheit und Gesundheit als Beispiele.
Dabei wolle man mit allen im Stadtsenat vertretenen Parteien zusammenarbeiten. Ein Arbeitsübereinkommen mit den Freiheitlichen - wie in der Vergangenheit - sei auf Nachfrage von Moderator Martin Thür kein Thema: "Die Frage stellt sich derzeit nicht."
Blau-Schwarz im Bund
Ob er seinen heutigen Wahlsieg auch den Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP im Bund zu verdanken habe, will Thür wissen. "Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht, wir haben eigentlich keine Fehler gemacht", sagt Prammer. Er lobt auch die innerparteiliche Geschlossenheit und betont den regen Kontakt zu den Linzerinnen und Linzern. Aber: "Die Bundespolitik hat sicher auch mitgeholfen, nämlich die drohende Bundesregierung unter Herbert Kickl." Das habe viele Linzerinnen und Linzer anderer Couleur - von den Grünen und von der ÖVP - dazu bewogen, ihm das Vertrauen auszusprechen.
Auch wenn es in der Vergangenheit immer wieder kritische Stimmen in Richtung SPÖ-Chef Andreas Babler gegeben habe, erhalte dieser nun die volle Unterstützung aus Linz, so Prammer.
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