Die Studenten allein werden’s nicht richten

Josef Ertl
Es gibt also doch etwas Licht am Wirtschaftshimmel. Die Standortagentur Business Upper Austria hat im ersten Halbjahr 39 Ansiedlungsprojekte abgeschlossen, um drei mehr als 2024.
Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger ist wegen der Zunahme der Geschäftskredite und des Wohnbaus optimistisch. Diesen positiven Zeichen steht der doch deutliche Stellenabbau beim Maschinenbauer Engel entgegen, der seit Jahrzehnten ein Vorzeigeunternehmen ist.
Galt noch vor zwei, drei Jahren die Digitaluniversität für die Wirtschaftspolitiker als das Zukunftsprojekt des Landes, ist es nun die Künstliche Intelligenz (KI). Dabei wird auf das Universitätsinstitut von Sepp Hochreiter und seine inzwischen 2.500 Studenten verwiesen. Das ist gut, aber werden sie allein für den notwendigen Um- und Aufbau sorgen können? Der tiefgreifende Wandel in Industrie und Wirtschaft durch Digitalisierung und KI, durch die Expansion Chinas und Asiens, durch Trumps Zollpolitik, durch Nachhaltigkeit und Klimawandel wird unterschätzt. Reichen dafür die traditionellen Instrumente?
Wo sind die Start-ups?
Oberösterreichs Wirtschaft ist speziell seit 2020 im Sinkflug, analysiert Universitätsprofessor Teodoro Cocca. Die Produktivität hat an Schlagkraft verloren, die Anziehungskraft für internationales Investitionskapital ist gering. Die Innovationsleistung ist gut, es gelingt aber nicht, sie in höhere Produktivität umzusetzen. Wie es gehen kann, zeigt das von Universitätsabsolventen gegründete Datensicherheitsunternehmen Dynatrace, das nun seine Mitarbeiteranzahl von 1.100 auf 1.500 erhöht. Dabei greift es vielfach auf Absolventen der Fachhochschule Hagenberg zurück, deren Leistung und Qualität unterschätzt wird. Warum gibt es nicht viel mehr Start-ups ähnlicher Art?
Kommentare