Die IT:U – ein weggelegtes Kind?
Josef Ertl
Linz ist vom damaligen Standort abgesprungen, Lösung gibt es bis dato keine. Das ist ein starkes Stück für eine Zukunftsuniversität, die als Leuchtturm angekündigt worden ist.
Die damaligen Protagonisten und Betreiber haben längst ein neues Projekt entdeckt: die Künstliche Intelligenz. Sowohl die Landespolitik als auch die Industrie als auch der bei der Rektorswahl nicht zum Zug gekommene Meinhard Lukas setzen auf das renommierte Institut von Professor Sepp Hochreiter mit seinen 2.700 Studenten. Kein Mensch redet mehr von der Digitaluniversität, die in ihrer langfristigen Planung zur TU München oder zur ETH Zürich hätte aufschließen sollen.
Fehler in der Konzeption
Die Ursachen für die unbefriedigende Situation liegt in der ursprünglichen Konzeption. Die Betreiber haben es abgelehnt, die sehr gute technisch-naturwissenschaftliche Fakultät aus der Kepleruniversität her auszunehmen und daraus eine neue Technische Universität inklusive Digitalisierung zu formen. Die Universitätsstrukturen seien zu verkrustet, wurde argumentiert. Doch die neue Dynamik bis dato nicht zu sehen. Gleichzeitig ist es nicht gelungen, einen klaren Schwerpunkt für das neue Projekt zu setzen. „Das ist keine Digitaluniversität“, sagt beispielsweise Univ. Prof. René Mayrhofer, der das Institut für Computer-Netzwerke und Sicherheit leitet.
Was ist die IT:U dann? „Man soll ihr Zeit geben zu finden, wo sie sich gut positionieren kann“, meint Mayrhofer. Noch besser wäre es allerdings, wenn man von Anfang an gewusst hätte, was man will. Immerhin stehen dafür 150 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Geld hätte für Hochreiters Künstliche Intelligenz einen enormen Schub bedeutet.
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