
Josef Ertl
© KURIER
Die Gefahren wandeln sich
Militärkommandant Dieter Muhr hat Recht mit seiner Forderung, dass die Oberösterreicher in oberösterreichischen Kasernen ihren Grundwehrdienst absolvieren sollen.
Kriege der Zukunft sehen anders aus. Christopher Clark, Historiker in Cambridge, beschreibt sie in seinem neuen, sehr lesenswerten Buch (Gefangene der Zeit, Geschichte und Zeitlichkeit von Nebukadnezar bis Donald Trump) so: „Das Phänomen der Schlacht ist einer dezentralisierten Form allgegenwärtiger Gewalt gewichen, in der sich nicht staatliche Akteure untereinander Scharmützel liefern oder unbewaffnete Zivilisten angreifen, in der Cyberattacken Volkswirtschaften oder Wahlen manipulieren und mit Raketen bestückte Drohnen über rebellischen Vororten kreisen.“
Strategie und Apparat anpassen
Die Verantwortlichen im Heer wissen um die neuen Entwicklungen und Gefährdungen. Sie müssen ihre Strategie und ihren Apparat gravierend modernisieren. Militärkommandant Dieter Muhr strebt an, dass künftig alle Oberösterreicher hier im Land ihren Dienst leisten sollen. Eine vernünftige Idee, die die Unterstützung der Politik verdient. Denn sie stärkt die Verankerung des Heeres in der Bevölkerung.
Schwarze Schwäne
Ohne Heer geht es nicht. Das zeigen die Pandemie, der unersetzbare Grenzschutz, die Einsätze bei Hochwasser, Stürmen oder anderen Katastrophen. Regelmäßig überraschen uns negative Ereignisse, sogenannte Schwarze Schwäne, mit denen niemand gerechnet und die kaum jemand vorhergesehen hat. Wir sollten dafür gerüstet sein.
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