Die Erneuerung der Linzer SPÖ

Josef Ertl
Aber unter ganz anderen Umständen als vor einem Jahr. Damals hat sie in der LIVA-Affäre Klaus Luger noch die Mauer gemacht, der aber dann unter dem öffentlichen Druck und dem des wahlkämpfenden Bundesparteichefs Andreas Babler zurücktreten musste. Heute, ein Jahr später, steht die Stadtpartei mit neuen Gesichtern völlig verändert da.
Den Umschwung hat Dietmar Prammer gebracht. Er hat das Ruder in der Krise übernommen und die LIVA-Affäre unter Beiziehung von Meinhard Lukas aufgearbeitet. Die Entscheidung, nicht sofort im Herbst neu zu wählen, sondern erst im neuen Jahr, war strategisch richtig, die Rechnung ist aufgegangen. Prammer hat das gemacht, was einen guten Heerführer auszeichnet: die Truppen sammeln. Er hat den langjährigen Ex-Bürgermeister Franz Dobusch ebenso eingebunden wie Josef Ackerl, die beide auf Distanz zu Klaus Luger waren. Er hat sich auch um eine gute Beziehung zur Landespartei bemüht, die in der Vergangenheit auch oft nicht friktionsfrei war.

Die neue Führung der SPÖ Linz (v. li.): Thomas Gegenhuber (Stadtrat, Fraktionsführer), Karin Leitner, Merima Zukan (beide Vizebürgermeisterinnen), Bürgermeister Prammer.
Prammer überzeugt als Mensch
Neben den strategisch-taktischen Entscheidungen zeichnet Prammer vor allem eines aus. Er ist ein angenehmer Mensch, er tritt unprätentiös auf, die Linzer haben ihm mit einem klaren Wahlsieg geantwortet.
Nun hat er sein Führungsteam installiert. Der starke Mann ist Thomas Gegenhuber, ein 41-jähriger Universitätsprofessor, der für Wirtschaft und Finanzen verantwortlich ist und die Fraktion leiten wird. Karin Leitner und Merima Zukan werden Vizebürgermeisterinnen. Mit diesem Team hat Prammer die personellen Pfeiler für die Gemeinderatswahl in zwei Jahren eingeschlagen.
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