Der heiße Erdapfel Gesundheit soll nach Wien

Ein lächelnder Mann mit grauem, gewelltem Haar und Anzug mit Krawatte.
Bekommen wir im gesamten Gesundheitsbereich Verhältnisse wie bei der Österreichischen Gesundheitskasse?

Einen zentralisierten Moloch statt funktionierender regionaler Gebietskrankenkassen? 

Die Gesundheitskompetenzen komplett an den Bund abzugeben, wie sich Oberösterreich und Salzburg vorstellen können, ist für die Länder und Gemeinden wie Weihnachten und Ostern zusammen. Endlich wären die finanziellen Belastungen weg, und auch die Diskussionen darüber, welches Spital wie ausgestattet wird. Der heiße Erdapfel wird nach Wien weitergereicht.

Dort wird man angesichts der stark steigenden Kosten sagen, es ist nicht mehr Geld da, es muss besser koordiniert werden, es muss Einschnitte bei den Spitälern geben, es wird zentralisiert. Die Wartezeiten auf Operationen für Patienten ohne Zusatzversicherung werden sich nochmals verlängern. Ob die Ambulanzbesuche kostenfrei bleiben, ist unwahrscheinlich. Viele werden noch unzufriedener sein, die Ländern werden sagen, wir sind nicht zuständig, bitte wendet euch an Wien.

Spätestens bei so einem tiefen Einschnitt muss das gesamte System neu aufgesetzt werden. Dänemark wird gerne als Beispiel angeführt. Dort können die Menschen nur ins Spital, wenn sie einen Operationstermin haben. Die Vor- und Nachbetreuung der Patienten erfolgt durch medizinische Außenstellen vor Ort.

Wie ungewohnt das sein kann, erlebten wir bei einer Studienreise vor Ort. Als ein Teilnehmer während des Abendessens Probleme bekam, musste die Rettung gerufen werden. Sie weigerte sich, ihn ins Krankenhaus zu bringen, mit dem Argument, er sei kein Fall fürs Spital. In Dänemark dürfte das üblich sein, für uns Österreicher war das eher ungewöhnlich. Aber an außergewöhnliche Maßnahmen werden wir uns in jedem Fall gewöhnen müssen.

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