Cybermobbing und Gewalt: Brennende Themen für Kinder und Jugendliche

Cyber Bullying Online Bullying Victim
Die Bilanz der Kinder- und Jugendanwaltschaft in OÖ zeigt: Beratungen und Sorgen nehmen zu, virtuelle und reale Welt verschmelzen.

Annika wird online in der Klassengruppe bloßgestellt und verbal attackiert: Sie hat sich die Haare kurz schneiden lassen, das gefällt einigen nicht.

Lukas wird per WhatsApp beleidigt: Er tut sich in der Schule schwer, seine Noten sind nicht die besten. Grund genug für manche, ihn deswegen zu verspotten.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft in Oberösterreich hat nun ihren Tätigkeitsbericht für die Jahre 2022 bis 2024 vorgelegt, die Ergebnisse sind alarmierend:

4.600 individuelle Beratungskontakte fanden alleine 2024 statt, Tendenz stetig steigend. Was neu ist: Die akutesten Themen waren erstmals Cybermobbing und Gewalt unter Jugendlichen. Sie haben Trennung und Scheidung der Eltern als Nummer-1-Gründe bei den Beratungen abgelöst.

Children Drawing - Divorce

Trennung der Eltern als Belastung

Studien zeigen: Jeder fünfte Schüler erlebt Mobbing, etwa ein Drittel der Jugendlichen berichtet von Hass im Netz. Hier sind die Gefahren unter anderem im Sexting und Grooming sowie im ungewollten Zusenden von Dickpics, also Penisbildern, gelagert. Letzteres soll demnächst strafbar werden.

"Zahlen steigen"

"Die Kinder- und Jugendanwaltschaft in OÖ wird dringender gebraucht denn je. Das zeigen die steigenden Zahlen", sagt Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner, SPÖ. Der Tätigkeitsbericht gibt Einblicke in die Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen. Christine Winkler-Kirchberger leitet die Institution, die weisungsfrei agiert und sich ausschließlich an den Kinderrechten orientiert. Sie weiß: "Digital wie real gilt: Kinder und Jugendliche, die sich ernst genommen fühlen und schon früh lernen, dass sie Rechte haben, achten viel eher die Rechte anderer."

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