Brücken gegen das Vergessen: Treffen mit Holocaust-Überlebenden

Botschafterin Hannah Liko mit KZ-Überlebendem M. Lustig
Oberösterreichische Delegation traf nach Nazi-Terror ausgewanderte Oberösterreicher in Tel Aviv.

„Ich heiße Markus Lustig. Ich war in Linz, in Melk, Mauthausen und Ebensee.“ So stellt sich der heute 94-jährige ehemalige KZ-Insasse und Zwangsarbeiter beim Treffen zu Kaffee und Kuchen in Tel Aviv vor. Lustig gehört zur Gruppe der Auslandsoberösterreicher, die vom Land OÖ alljährlich mit ihren Angehörigen im Zuge der Friedenslicht-Mission zu einem Treffen eingeladen werden.

Lustig war gemeinsam mit dem später sehr bekannten Literaten Elie Wiesel im KZ Mauthausen gefangen. Er ist einer der immer kleiner werdenden Gruppe, die auch heuer mit Landeshauptmann Thomas Stelzer, anderen OÖ-Repräsentanten, sowie Österreichs Botschafterin Hannah Liko nach alter Tradition zusammen trafen. „Diese Art des Nichtvergessens gibt es mit keinem anderen Land in Österreich oder Deutschland. Das wird hier in Israel sehr geschätzt“, versicherte Holocaust-Aktivistin Daniela Ebstein. „Die Brücken, die zwischen uns so grausam abgerissen wurden, sollen in dieser Form weiter bestehen“, versprach LH Stelzer. Er berichtete auch, dass im Schloss Hartheim, das ein Zentrum der Euthanasie unter den Nazis war, derzeit die Gedenkausstellung „Wert des Lebens“ neu eingerichtet wird.

Brücken gegen das Vergessen: Treffen mit Holocaust-Überlebenden

Gastgeber Landeshauptmann Thomas Stelzer mit Auslandoberösterreichern und Angehörigen

Die Grußbotschaft der Botschafterin Liko barg auch informative Neuigkeiten: Aufgrund eines bereits beschlossenen Gesetzes haben ab dem September 2020 nicht nur Holocaust-Überlebende, sondern auch deren Angehörige, das Recht aus dem Ausland in Österreich eine Doppelstaatsbürgerschaft zu beantragen.

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