Brucknerorchester top, aber schlecht verkauft

Josef Ertl
Das Brucknerorchester mit Dirigent Markus Poschner spielt auf höchstem Niveau, wird aber unter seinem Wert geschlagen.

Vor zwei Wochen gab wieder einmal Standing Ovations vom Publikum des Linzer Musiktheaters für Bruckners Vierte Symphonie.

Am Abend zuvor war es damit im Wiener Musikverein aufgetreten. Das Neujahrskonzert im Linzer Brucknerhaus war ebenfalls großartig.

Internationale Anerkennung

Nun wird das Orchester mit dem „special achievement award“ des International Classical Music Award 2024 für die Gesamtaufnahme aller Fassungen der Sinfonien von Anton Bruckner, die gemeinsam mit dem ORF Radio-Symphonieorchester eingespielt worden sind, ausgezeichnet.

Die Philharmoniker waren schneller

Leider ist die Gesamtbox erst im Herbst erhältlich. Da waren die Wiener Philharmoniker deutlich schneller. Ihre Gesamtbox aller Bruckner-Symphonien lag schon zum Jahresende vor.

Es fehlt am Marketing

Man mag das als Kleinigkeit abtun, aber es ist Ausdruck, woran es fehlt: Das Brucknerorchester spielt um Klassen besser, als es marketingmäßig verkauft wird. Keines der Konzerte zum Brucknerjahr war bisher im Fernsehen zu sehen, es gibt auch keine Aufnahmen auf YouTube. Selbst die Eröffnung der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl wurde auf ORF III übertragen.

Es ist höchste Zeit, dass das Brucknerorchester jenen Platz in der breiten Öffentlichkeit über Oberösterreich hinaus erhält, den es verdient.

Kommentare