Brucknerhaus: Neue Chats legen Absprachen zwischen Luger und Kerschbaum nahe
In der Brucknerhaus-Affäre kommen immer noch neue Informationen ans Licht.
Nach der heutigen Aufsichtsratssitzung bestätigte Meinhard Lukas, der neue Aufsichtsratsvorsitzende der LIVA, zu der das Brucknerhaus gehört: "Kerschbaum hat uns einen bislang unbekannten Chatverlauf zwischen ihm und Luger vorgelegt."
Aus diesem gehe heraus, dass Ex-Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit seinem damaligen Spezi Dietmar Kerschbaum einen "Sideletter" zu dessen offiziellem Vertrag geplant gehabt hätte. Schriftlich abgeschlossen wurde jedenfalls kein solcher Nebenvertrag.
Persönlichkeitsrechte
Kerschbaum habe in dem Gespräch, das Mitte November geführt wurde, betont, dass es eine mündliche Nebenabrede zwischen ihm und Luger gegeben habe. Über deren Inhalte machte Lukas keine Angaben, da diese "die Persönlichkeitsrechte von Luger und Kerschbaum" berühren würden.
Außerdem könne der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen nicht restlos geklärt werden, räumte Lukas ein, der auch betont: "Unmittelbar nach diesem Gespräch hat Kerschbaum die arbeitsrechtliche Klage eingebracht."
Im Aufsichtsrat wurde auch die Vergabe von Arbeiten an die Firma Maylan, an der Aufsichtsratsmitglied Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP-Kulturstadträtin) beteiligt ist, thematisiert.
Kein Aufsichtsratsbeschluss
Die Vergabe dieser Aufträge hätte eines Aufsichtsratsbeschlusses bedurft, der nicht eingeholt wurde. Man habe den Auftrag überprüft und sei zum Ergebnis gekommen, dass die Kosten marktüblich seien und der Auftrag sehr kurzfristig abzuschließen gewesen sei. Demnach werde man diesen Auftrag nun im Nachhinein genehmigen, heißt es.
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