Braunau: Fünf schwer kranke Kätzchen am Waldrand ausgesetzt

Symbolbild
Derartige Fälle häufen sich laut der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe. Dort fordert man verstärkte Kontrollen.

Beim Spazierengehen mit ihrem Hund in Neukirchen an der Enknach im Bezirk Braunau in Oberösterreich kamen einer Frau am Waldrand fünf ausgesetzte Katzenbabys entgegengewackelt. Die Frau brachte die unter Katzenschnupfen und vereiterten Augen leidenden Findlinge zum Tierschutzhof Pfotenhilfe im Salzburger Seengebiet. Der Pfotenhilfe zufolge ist man dort derzeit fast täglich mit ähnlichen Fällen aus den Bezirken Braunau und Vöcklabruck sowie dem Flachgau konfrontiert.

„Diese Babys sind wieder einmal fünf von unzähligen Opfern der menschlichen Ignoranz gegenüber Tierleid. Wer seine Katzen gesetzeskonform kastrieren lässt, bevor es zu spät ist, verhindert damit viele Probleme. Wer nicht geboren wird, kann nicht leiden und auch nicht ausgesetzt, erschlagen oder anders wie Abfall entsorgt werden“, ärgert sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. Das Problem ist ihr zufolge viel zu wenig präsent, weil viele der Katzen immer noch illegal getötet werden oder nach Monaten voller Schmerzen und Qualen an ihren Krankheiten und Seuchen unentdeckt zu Grunde gehen oder überfahren werden.

Erschwerend hinzu komme, dass die Vermittlung kranker Katzen unmöglich sei. Selbst die Vermittlung gesunder Katzen gestalte sich derzeit aufgrund der anstehenden Urlaubszeit schwierig.

Strafen drohen

Ein Verstoß gegen die Katzenkastrationspflicht gemäß Tierschutzgesetz ist kein Kavaliersdelikt und kann im Wiederholungsfall mit bis zu 15.000 Euro bestraft werden. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe bemängelt, dass der Gesetzgeber beim Tierschutz viel zu wenig Kontrollressourcen zur Verfügung stellt und auch meist keine Routinekontrollen vorschreibt.

„Nur wenn Nachbarn oder Passanten sich einen Fall anzuzeigen trauen, wird kontrolliert. Aber die meisten Leute, die uns kranke Katzenbabys bringen, wollen nur ungern sagen, wo sie diese gefunden haben und wollen aus Angst, dass sie Schwierigkeiten mit den Tätern bekommen, Anonymität zugesichert bekommen", erklärt Stadler die Problematik.

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