Bei Blackout: Riesige Datenmengen sind 72 Stunden regional in Linz gesichert

Neues IT und Data Center
9.000 Server gibt es im neu eröffneten IT und Data Center der Linz AG. Das Gebäude ist vollautomatisiert, 14 Mio. Euro wurden investiert.

Zusammenfassung

  • Das neue IT und Data Center der Linz AG hat 9.000 Server auf 2.700 m² und ist vollautomatisiert.
  • Das Zentrum ist mit drei Umspannwerken und Dieselgeneratoren gegen Stromausfälle gesichert, die 72 Stunden Betrieb ermöglichen.
  • Das Rechenzentrum bietet regionale Datenspeicherung und nachhaltige Kühlung, und ist mehrfach physisch und virtuell gesichert.

Der rote Knopf ist gedrückt, der Strom fließt, es blinkt bunt: Das neue IT und Data Center der Linz AG ist somit eröffnet und wird mit Juni in Betrieb gehen. "Wir haben im letzten Monat sicher 100 Mal den Strom abgeschaltet, alle möglichen Szenarien getestet", sagt ein Techniker, der durch das Gebäude führt.

14 Millionen Euro wurden in den Neubau samt hochkomplexer, technischer Ausstattung investiert. Rund 9.000 Server ziehen hier ein, für die gesamte Infrastruktur stehen rund 2.700 Quadratmeter Fläche auf sieben Stockwerken zur Verfügung.

Notbetrieb mit Generatoren

"Die sichere Versorgung mit Energie ist für ein Datenzentrum von enormer Bedeutung", sagt Linz AG-Generaldirektor Erich Haider. Deswegen sei das Rechenzentrum massiv gegen Stromausfälle geschützt: Die Primärversorgung kommt aus drei Umspannwerken, im Endausbau stehen drei Dieselgeneratoren mit je knapp 20.000 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung, die im Notbetrieb das System 72 Stunden am Laufen halten können.

46-215601623

Platz für 9.000 Server

Entscheidend für Prozessoren in dieser Dimension ist die Kühlung: "Sollte für eine halbe Stunde die Kühlung ausfallen, schalten sich alle Server ab", erklärt der Techniker weiter. Diese gestaltet sich nachhaltig, weil die Fernkälte für das neue Rechenzentrum aus der ebenfalls im Gebäude befindlichen Fernkältezentrale eingesetzt wird. Die Abwärme aus dem IT- und Data Center wird wiederum künftig das Netzgebäude beheizen. Zusätzlich wurde die gesamte Fassade bepflanzt.

Daten regional speichern

Daten regional in Linz speichern

Die Server nutzt die Linz AG zum einen für die eigenen Daten, zum anderen können sie von Kunden aus der Wirtschaft eingebaut werden: "Es gibt mittlerweile viele Unternehmen, die ihre Daten nicht mehr in der Cloud, sondern regional in Linz haben wollen", erklärt Generaldirektor Haider.

Mit dem neuen Rechenzentrum könne es keine Datenausfälle oder -verluste mehr geben. "Zusätzlich wollen die Menschen wissen, wo ihre Daten sind." Im Falle des neuen Centers mehrfach physisch und virtuell gesichert in einem Gebäude mitten in Linz.

Kommentare