Birgit Gerstorfer: Erste Landtagswahl als rote Landeschefin
Birgit Gerstorfer ist die erste Frau an der Spitze der oberösterreichischen SPÖ. Als sie die Partei 2016 übernahm, befand sich diese in heftigen Turbulenzen.
Ihr ist es gelungen, sie wieder in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren, die Flaute in der Wählergunst, die bei den letzten Landtagswahlen eintrat, ist aber immer noch nicht ganz überwunden. Gerstorfer gab für diese Wahl 20 Prozent und einen zweiten Platz in der Landesregierung als Ziel an.
Quereinsteigerin
Wie ihre Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner entstammt auch Gerstorfer, die am 26. September erstmals als Spitzenkandidatin in die Wahl geht, nicht dem Parteiapparat, sie hat lediglich lange zurückliegende Wurzeln als SPÖ-Gemeinderätin in Alkoven. Als Quereinsteigerin ist sie aber rasch in der Politik angekommen.
Nach der Karenz hatte sie sich von der Teilzeit-Sekretärin zur AMS-Landesgeschäftsführerin hochgearbeitet und nebenbei studiert. Die leidenschaftliche Tennisspielerin ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und mittlerweile ist das vierte Enkelkind unterwegs.
Lösungsorientiert
Chancengleichheit, Kinderbetreuung und Pflege sind die Kernthemen der Sozialpolitikerin. Mit der FPÖ hat sie ihre Probleme - und diese mit ihr. Die 57-Jährige, die gerne rot trägt, gilt als humorvoll, pragmatisch und lösungsorientiert.
Das wird sie auch brauchen, denn auch wenn ihre bundespolitische Vision eher in Richtung Rot-Grün-Pink geht, besteht für die Landes-SPÖ nach der Wahl wohl nur die Optionen eines Verbleibs als "Opposition in der Proporzregierung" oder eine Zusammenarbeit mit der ÖVP.
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