„Babsi“ überlebte den Winter

Die Flügelspannweite der Steinadler errreicht 2,30 Meter
Von zwei Jungadlern im Nationalpark Kalkalpen überlebte nur einer.

Von den beiden im Vorjahr im Nationalpark Kalkalpen besenderten Jungadlern überlebte nur das Weibchen. Adlerweibchen „Babsi“ hält sich immer noch im Revier seiner Eltern im Sengsengebirge auf. Ganz anders verlief die Entwicklung des zweiten, besenderten Jungadlers „Ferdi“. Seine Sendedaten zeigen, dass er sich nie weit vom elterlichen Horst entfernt hat.

Verhungert

Das ist sehr ungewöhnlich, denn junge Steinadler müssen das Revier ihrer Eltern früh verlassen. „Nach nur drei Wochen empfingen wir ein Mortalitätssignal“, schildert Christian Fuchsjäger vom Monitoring-Projekt Ferdis kurzes Leben. „Seine genaue Todesursache konnte anhand des schon sehr beeinträchtigten Kadavers nicht mehr geklärt werden, vermutlich ist er verhungert.“

„Babsi“ überlebte den Winter

Die Bemühungen um den Steinadler im Nationalpark sind erfolgreich

„Babsi“ kam im Sengsengebirge zur Welt und unternahm Anfang Juli 2024 ihre ersten kurzen Flugversuche. Erste größere Flugstrecken im elterlichen Revier legte sie ab Anfang September zurück. Ab dieser Zeit konnte sie oft in Begleitung ihrer Mutter und manchmal bettelnd beobachtet werden. Erst heuer am 23. Februar unternahm sie einen zweitägigen Ausflug in die Eisenerzer Alpen und kehrte am Tag darauf wieder zurück. Anfang März folgte noch ein kurzer Ausflug Richtung Stumpfmauer an der oberösterreichisch-niederösterreichischen Grenze.

Bis zum Königsee

Etliche Tage später folgte eine Flugreise Richtung Kapfenberg, über die Niederen Tauern bis an den Königsee in Bayern. Derzeit ist sie wieder im elterlichen Revier im Nationalpark Kalkalpen. Sie hat sich zu einem prächtigen, vitalen Vogel entwickelt. Schon beim Ausfliegen aus dem elterlichen Horst hatte sie ihren Vater an Umfang und Flügelspannweite übertroffen.

Der Steinadler ist der größte in den Nördlichen Kalkalpen brütende Greifvogel. In den vergangenen Jahren konnten im Nationalpark Kalkalpen vier Brutpaare dokumentiert werden. In Kooperation mit dem Nationalpark Gesäuse werden die Steinadlerbestände seit geraumer Zeit überwacht. Das Monitoring bestätigt, dass sich aufgrund der strengen Schutzmaßnahmen die Bestände wieder erholen.

6.200 Meter hoch

Steinadler werden bis zu 20 Jahre alt, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 2,3 Meter, ihr Gewicht bis zu sieben Kilogramm. Die maximale Höhe ihres Lebensraums beträgt 6.200 Meter, mit ihren Augen erkennen sie Beute noch aus mehreren Kilometern Entfernung. Die Geschwindigkeit im Horizontalflug beträgt bis 120 km/h, im Sturzflug bis 320 km/h. Die Jungadler, die oft gemeinsam unterwegs sind, können tägliche Flugstrecken von bis zu 150 km zurücklegen.

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