Aufregung um Asylquartier in Traun: Am Freitag kommen die Bewohner

Migration - Erstaufnahme-Einrichtungen (EAE)
Vorerst werden 40 alleinreisende Frauen oder Familien untergebracht, maximale Belegung: 100 Personen.

Diskutiert wird schon lange darüber, am Freitag ist es soweit: Die ersten Asylwerber kommen in das Quartier in Traun, das die Bundesbetreuungsagentur (BBU) als Ausweichquartier vorbereitet hat. 

"Jetzt ist es der Fall, dass wir diese Einrichtung aus Kapazitätsgründen belegen müssen", bestätigt ein Sprecher der BBU. Der Ärger darüber ist in Traun groß. Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) kritisiert, dass er erst am Montag Nachmittag informiert worden sei: "Dabei wurde mir versichert, dass wir vier Wochen vor Bezug informiert werden, um uns darauf vorbereiten zu können."

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Seitens der BBU wird versichert, dass aktuell nur 40 Personen untergebracht werden, hauptsächlich allein reisende Frauen und Familien. Dass gerade viele Familien als Asylwerber in Österreich ankommen, hätte den Quartiersbedarf verstärkt, heißt es seitens der BBU. Deshalb auch die kurzfristige Belegung mit Personen, die hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan kommen.

Und zur verabsäumten Info vier Wochen vor Eröffnung, erklärt das BBU: Das habe man für die geplante Eröffnung am 1. Juli zugesagt. Da das Quartier aber nicht als reguläre Einrichtung, sondern als Reservekapazität genutzt werde, sei das jetzt nicht früher möglich gewesen. 

"Traun gegen Flüchtlingsunterkunft"

Koll spricht sich überdies neuerlich prinzipiell gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Traun aus: "Traun leistet extrem viel im Bereich Integration und hat in der Vergangenheit immer bewiesen, dass wir gerne helfen – solange es unsere Kapazitäten zulassen. Denn wir zählen zu jenen 72 Gemeinden in Österreich, bei denen mehr als ein Viertel der Einwohner keine inländische Staatsbürgerschaft hat. Zusätzlich befinden sich in Traun derzeit 146 asylberechtigte Personen in der Grundversorgung und 534 Gemeindebewohnerinnen und -bewohner mit positivem Asylbescheid.

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Am Mittwoch Nachmittag (17 Uhr) soll es nun eine Bürgerinformation in Traun zu den offenen Fragen geben. Seitens der BBU wird versichert, dass das Quartier rund um die Uhr betreut wird und auch Sicherheitspersonal 24 Stunden am Tag vor Ort sein werde. 

Darüber hinaus seien auch acht bis zehn Sozialbetreuer für die Einrichtung in Traun vorgesehen, versichert der BBU-Sprecher.

Linz: Ibis und Unionstraße enden

Im benachbarten Linz lässt die BBU aktuell das Quartier im ehemaligen Ibis-Hotel bis Jahresende auf. Und auch die Option auf ein ÖBB-Objekt in der Linzer Unionstraße wurde bislang nicht gezogen. Diese Option läuft Ende des Jahres aus und wird bis dahin auch nicht gezogen, versicherte die BBU am Dienstag.

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