Anzeige wegen Folter in türkischem Gefängnis
Klage: Hülya Yilmaz und Thomas Rammersdorfer
„Wir können uns dieses Unrecht nicht gefallen lassen.“ Weil sie 71 Tage unschuldig unter widrigsten und brutalen Umständen in türkischen Gefängnissen festgehalten und auch misshandelt worden sein soll, will die Welserin Hülya Yilmaz ein Zeichen setzen. Sie klagt jene türkischen Beamten, die ihr in der Haft Unrecht angetan haben sollen.
Die kurdisch-stämmige Yilmaz, 48, war im Sommer 2018 in die Türkei gereist, um ihre Mutter zu pflegen. Wie berichtet, wurde sie auf der Heimreise am Flughafen in Izmir verhaftet. Der Kindergartenhelferin wurde vorgeworfen, Mitglied der kurdischen Terrorgruppe PKK zu sein. Information dazu habe man aus Österreich bekommen, hielten ihr türkische Polizisten vor als man sie in U-Haft steckte. Dort durchlebte Ylimaz einen Albtraum. In der Hitze der Gefängniszellen kamen in ihrem Umfeld zwei Menschen ums Leben. Mehrfach sei sie geschlagen und mit Gummiknüppel attackiert worden, wichtige Medikamente soll sie nicht bekommen haben. Im November 2018 überraschend enthaftet leidet Yilmaz immer noch unter körperlichen und psychischen Nachwirkungen.
Beim Landesamt für Verfassungsschutz, dessen Beamte sie nach der Rückkehr kurz vernommen hatten, erstattete Yilmaz nun Anzeige wegen des Verdachts auf Folter. Mittlerweile ist die Staatsanwaltschaft Wels eingeschaltet. Die Erfolgsaussichten bewertet Yilmaz als gering. Unterstützt wird ihre Aktion durch eine Spendenaktion der Welser Grünen. Sprecher Thomas Rammersdorfer verweist darauf, dass sich die Türkei gerade als freundliches Urlauberparadies anbietet: „Folter passt da nicht dazu“.
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