Anrainer verhindern Bau eines Containerhauses

Modern und zweckmäßig sollte das neue Containerhaus werden
Künstler scheiterte mit günstigem Alternaivbau an Nachbarn und Ortsbildbeirat.

Künstler scheiterte mit günstigem Alternaivbau an Nachbarn und Ortsbildbeirat.„Ich bin wirklich enttäuscht, dass ich das in meinem Heimatort erleben muss.“ Der Lehrer und Künstler Peter Grünzweil hat seine Pläne, im Mühlviertel ein unkonventionelles und günstiges Eigenheim und Atelier aus Seecontainern zu errichten, wieder begraben. Die Anrainer einer Siedlung in Öpping haben das ungewöhnliche Bauwerk zu Fall gebracht.

Unterstützt von einer renommierten Baufirma wollte Grünzweil bei seiner Wohnraumbeschaffung nichts dem Zufall überlassen. Doch bei seiner Idee, aus vier übereinander gestapelten Seecontainern ein lichtdurchflutetes Wohnatelier zu schaffen, musste er von Beginn an Abstriche machen. „Ich habe mich auf drei Container beschränkt und so vorerst die Zustimmung des Bürgermeisters bekommen“, so der Bauherr.

In seinen Bauplänen vereinigte Grünzweil mehrere Anliegen. Kostengünstige und gebrauchte Seefrachtcontainer wollte er in dem neuen Bauwerk einer neuen Verwendung zuführen. „Das Ganze wäre sauber und in schöner Anthrazitfarbe ausgeführt worden. Aber die Widerstände der Anrainer gegen etwas Neues waren nicht einschätzbar“, berichtete der Familienvater.

„Ich wollte nicht so aufwendig wie Bekannte bauen. Die errichten Häuser um 500.000 Euro und leben eingeschränkt und von Banken abhängig bis zu ihrem Ende“. 200.000 Euro hätte er investiert. Zwei der Container hat Grünzweil bereits gekauft und schon am Linzer Flughafen geparkt. Die Widerstände der Nachbarn ließen nicht nach und gipfelten in einer Unterschriftenaktion gegen das Projekt.

Unterschriften

Anrainer verhindern Bau eines Containerhauses

Bauen mit Schnitten bereits Modell des Traumhauses: Bauherr und Tochter

60 Anrainer unterstützten die Meinung, dass so ein Bauwerk nicht in eine Wohnsiedlung, sondern in ein Industriegebiet gehöre. „Persönlich hätte ich mich über den Bau gefreut. Als Bürgermeister musste ich die Einwände ernst nehmen“, sagt Bürgermeister Thomas Bogner, ÖVP. Er schaltete deshalb den Ortbildbeirat ein. Dessen Mitglieder schlugen sich auf die Seite der Anrainer und befürchteten schwere Störungen des Orts- und Landschaftsbildes. Bogner erteilte Grünzweils Projekt deshalb eine Absage.

Grünzweil verzichtet auf einen Einspruch: „Ich baue das Haus nicht. Den Schmerz über die Feindseligkeit werden meine Frau und ich lange nicht verwinden“.

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