Ab Freitag Alk-Verbot in Park, Schutzzonen kommen später

In den Hessenpark soll Ruhe einkehren
Linzer Gemeinderat beschließt bei heutiger Sitzung Maßnahmen gegen Alko- und Drogenszene.

Linz.Diese Maßnahmen liefern Stoff für die Linzer Stadtgeschichte. Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung heute, Donnerstag, erstmals ein Alkoholverbot verhängen. Wer ab dem morgigen Freitag im Park am berüchtigten Hessenplatzes mit Alkohol erwischt wird, muss mit einer Strafe von 35 bis 218 Euro rechnen.

Das Alkoholverbot wird von Bediensteten des Linzer Ordnungsdienstes und des Erhebungsdienstes kontrolliert und geahndet. Gleichzeitig mit dem Alkoholverbot verordnet eine für Linz ungewöhnliche Allianz aus SPÖ, FPÖ und ÖVP, sowie Teilen der Neos auch für vorerst sechs Monate an drei Orten Schutzzonen. Ab dem 1. Juni ist es Polizisten erlaubt, verdächtige Personen vom Hessenplatz und dem Hinsenkampplatz sowie vom etwas dezentraler liegenden Krempl-Hochhaus wegzuweisen, bevor sie illegale Aktionen gesetzt haben.

Vertreibung

Die Polizei will damit mutmaßliche Drogendealer effektiv aus diesen Stadtbereichen vertreiben. Wohin sich die Szene dadurch verschieben wird, wisse man noch nicht. Man wolle aber genau beobachten, kündigte der stellvertretende Landespolizeikommandant Erwin Fuchs an.

Die Absicht, die Szene zu verscheuchen, kritisieren die Linzer Grünen. Sie fordern Vorsorge und Hilfe statt Strafen und Verboten. Die Probleme am Hessenplatz und an den anderen Plätzen seien seit Jahren bekannt, der Ausbau von Sozialmaßnahmen sei bisher aber nur mangelhaft gewesen, kritisiert die Grüne Marie-Edwige Hartig.

Diskussionsstoff bietet auch eine mit einer Bürgerinitiative koordinierte Umgestaltung des Hessenparks um 634.000 Euro. Die SPÖ hielt ihre Zustimmung zu dem vom ÖVP-Stadtvize Bernhard Baier verantworteten Projekt bis gestern zurück.

Wolfgang Atzenhofer

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