Donaukreuzfahrtschiffe: 2,3 Millionen Liter Diesel verbrannt

Die Kreuzfahrtsschiffe produzieren auch ein Müllproblem
Der Linzer Vizebürgermeister Hein benennt die jahrelangen Missstände der Donaukreuzfahrtsschiffe.

In der Auseinandersetzung um die Kreuzfahrtschiffe beim Linzer Donaupark geht der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) weiter in die Offensive. „Die Donauschifffahrt verursacht erhebliche Emissionen im Bereich der Nibelungenbrücke. So werden allein für den Betrieb der Stromaggregate von den circa 2000 anlegenden Schiffen rund 2,3 Millionen Liter Diesel verbrannt. Die von den mehreren tausend Bussen, die neben der Anfahrt auch die Motoren für die Klimaanlagen laufen lassen, verursachten Emissionen sind in dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtig.“

Elektrifizierung

Die Anlegestellen sollten deshalb elektrifiziert werden, die geschätzten Kosten von einer Million Euro sollen die Kreuzschifffahrtsbetreiber selbst tragen.

Die Versorgung der Kreuzfahrtschiffe erfolge zentral aus Deutschland, so Hein. Kein Linzer Betrieb komme zum Zug. Weiters würden sich an der Donaulände die Müllberge stapeln, sie hätten das Potenzial, das Donauwasser zu gefährden. „Dieser Zustand ist absolut inakzeptabel.“ Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) solle als Verantwortlicher ein Konzept zur Müllentsorgung vorlegen.


Donaukreuzfahrtschiffe: 2,3 Millionen Liter Diesel verbrannt

Busse blockieren die Spazierwege

Treppelweg wird gesperrt

Hein fordert Liegenschaftsreferentin Stadträtin Regina Fechter (SPÖ) auf, den Treppelweg unterhalb des Linzer Brucknerhauses für Busse und Lkw zu sperren. „Flurschäden, Lärm und Abgase entwerten das Naherholungsgebiet.“ Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat inzwischen im Gespräch mit den OÖN erklärt, dass er den Donaupark für Busse gänzlich schließen will. „Ich bin hier für die harte Linie. Auf dem Treppelweg haben Busse nichts verloren. Die Schiffstouristen sollen die 150 Meter zu den Busparkplätzen an der Donaulände zu Fuß gehen. Das ist zumutbar.“

Weniger Busse

Der FPÖ-Politiker will auch keine weiteren Schiffsanlegestellen zwischen Lentos und der neuen Donaubrücke. „Weitere Anlegestellen sollen entweder im Hafen oder außerhalb von Linz angelegt werden.“ Außerdem dürften die Straßen für die Busse nicht erweitert werden. Im Gemeinderat will er ein Bekenntnis zum Naherholungsgebiet Donaupark beschließen lassen.

Busse reduzieren

Hein will nicht nur die parkenden Busse vom Donaupark wegbringen, sondern ihre Anzahl deutlich reduzieren. Es sollten in Linz nur mehr Schiffe mit Gästen anlegen, die tatsächlich an der Stadt interessiert seien und sie nicht nur als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Krumau, Hallstatt oder Salzburg sehen. Den Vorschlag von Tourismus-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) die Busse nun am Vorplatz des Brucknerhauses zu parken, lehnt Hein ab. „Das Brucknerhaus ist kein Bus-Wartehäuschen.“ Scharfe Kritik übt er am Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner. „Der Passauer Lokalpolitiker verkennt mit seiner medial getätigten Kleinrederei und touristischen Zahlenspielen die prekäre Situation an den Schiffsanlegestellen beim Lentos.“

ÖVP für Arbeitsgruppe

Wirtschaftsstadträtin Doris Lang-Mayerhofer betont, es gebe seit 2018 eine städtische Arbeitsgruppe zur Schifffahrt. Dort sollten Lösungen erarbeitet werden. Der Donaupark könnte busfrei werden und Linz brauche ein Busmanagement.

Der Grüne Wirtschaftssprecher Bernhard Seeber wirft Hein Populismus vor. Die Sache werde in der kommenden Gemeinderatssitzung thematisiert werden.

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