Zu viele Ausfälle: NÖ will positiv getestete Mitarbeiter in Spitälern einsetzen

Corona-Station im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Einzelne Spitäler können nur noch lebensbedrohliche Fälle versorgen. Änderung beim Freitesten wird rechtlich geprüft.

Nicht die Patienten, sondern das eigene Personal ist aktuell die größte Herausforderung, die Österreichs Krankenhäuser zu meistern haben. In den nö. Landeskliniken fehlen aktuell fast 3.000 von etwas mehr als 20.000 Mitarbeitern, die Hälfte davon ist wegen Corona in Quarantäne. Von einem regulären Betrieb in den Spitälern ist keine Rede mehr.

Aufgrund der massiven Ausfälle überlegen die NÖ Landesgesundheitsagentur und die Sanitätsdirektion eine Änderung der Beschränkungen beim Gesundheitspersonal. Völlig symptomlose positiv getestete Mitarbeiter sollen demnach weiterhin in der Arbeit auf Covid-Stationen tätig sein. Außerdem wird geprüft, bereits abgesonderte Mitarbeiter nicht bei einem CT-Wert von 30, sondern bereits bei 25 wieder in den Spitalsdienst zurückkehren zu lassen.

Im Auftrag des Landes soll die Sanitätsdirektion den Sachverhalt rechtlich prüfen lassen. Die Akutversorgung sei derzeit zwar noch gesichert, planbare Operationen müssen aber verschoben werden.

Dramatischer Aufruf

Nicht alle Spitäler sind gleich schwer betroffen. Besonders dramatisch dürfte die Lage in einem der größten Krankenhäuser in Wiener Neustadt sein. Dort hat sich die Spitalsführung vor wenigen Tagen mit einem Brief an alle Mitarbeiter gewandt. Wie es darin heißt, werden „in den kommenden zwei Wochen ausschließlich akute Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheitsbildern versorgt.“

Nicht wichtige Therapien und diagnostische Termine sind zur Gänze abgesagt. "Ausnahmen sind Patienten, die sich innerhalb von zwei Wochen lebensbedrohlich verschlechtern", heißt es in dem Schreiben. Oberste Prämisse sei es, "dem Versorgungsauftrag als Akutkrankenhaus nachzukommen".

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