Wohnungen statt Tristesse: Wie aus der B17 ein Boulevard wurde

Wohnungen statt Tristesse: Wie aus der B17 ein Boulevard wurde
Mit dem neuen Herzfelderhof hat die Gemeinde den VCÖ-Mobilitätspreis gewonnen. Doch Anrainer sehen nicht nur positive Aspekte.

Ganz früher war dort eine Brauerei, doch Autofahrern und Anwohnern ist wohl noch gut das zuletzt verlassene und verstaubte Versteigerungshaus Süd an der Ecke Triesterstraße/Bahnstraße in Wiener Neudorf, Bezirk Mödling, in Erinnerung.

Mittlerweile erinnert dort nichts mehr an die blinden Fenster und leeren Hallen, an denen sich Kolonnen von Autos vorbeiwälzen. Neben der B17 blühen Blumen, daneben lädt ein 15 Meter breiter Boulevard mit Wasserspielen zum Flanieren und Vorbeiradeln ein. Vor der Pfarrkirche gibt es nun einen kleinen (Kirchen-)platz. Die Fahrbahn besteht in Richtung Baden dafür nur noch aus einer Spur.

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Dahinter ragt die moderne Glasfassade des 114 Wohnungen umfassenden Herzfelderhofs auf. Richtung B17 sollen dort noch Büros und Geschäfte einziehen. Ein paar gibt es schon, etwa ein Radfachgeschäft oder einen Discounter sowie eine Zahnarztpraxis.

„Ich finde es super“, sagt eine Passantin und blickt auf das Gebäude. „Vor allem die Radwege. Jetzt kann man durch Wiener Neudorf fahren, ohne dass man Angst haben muss.“ Super findet auch der Verkehrsclub Österreich das Projekt gegenüber der Badner Bahn Station. Er verlieh der Gemeinde für ihr Konzept zur Ortskernbelebung kürzlich den Mobilitätspreis. Damit setzte sich Wiener Neudorf gegen 407 weitere Einreichungen durch. In der Gemeinde hatte das Projekt im Vorfeld durchaus polarisiert.

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