Wirtschaftsdelegation aus NÖ traf ukrainische Regierungsspitze

Ukraine-Delegation rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner und ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Danninger beim Arbeitsgespräch mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko, Infrastrukturminister Dmytro Kuleba und Energieminister German Galushchenko
Mit dem Ziel die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Niederösterreich zu vertiefen und den Wiederaufbau im vom russischen Angriffskrieg schlimm getroffenen Land nachhaltig für beide Seiten zu gestalten ist Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), wie berichtet, mit einer Wirtschaftsdelegation in der Ukraine unterwegs.
Mikl-Leitner und der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Kari Ochsner, trafen dabei am gestrigen Montag mit ukrainischen Regierungsvertretern zusammen. Neben Ministerpräsident Denys Schmyhal und Infrastrukturminister Dmytro Kuleba sprachen beide auch mit Energieminister German Galushchenko. Die Landeshauptfrau berichtete im Anschluss von einer "großen Wertschätzung“ durch Ministerpräsident Denys Schmyhal.
Bilaterale Beziehungen
"Wir konnten das Gespräch nutzen, um unsere bilateralen Beziehungen weiter zu intensivieren. Mit unserer Wirtschaftsmission leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag", sagte Mikl-Leitner und erklärte, dass man auch unseren nö. Unternehmen helfen wolle, hier ihr Know-how anzubieten und damit den Wirtschaftsstandort NÖ und die heimischen Arbeitsplätze zu stärken und zu sichern. "Für uns geht es nämlich darum, im wirtschaftlichen Wettbewerb zur rechten Zeit vor Ort zu sein“, erklärte Mikl-Leitner offen.
Sie betonte, dass Europa, Österreich und Niederösterreich an der Seite der Ukraine stehen. Die an den von der Delegation besuchten Schauplätze gewonnenen Eindrücke hätten sie bestärkt, "die Zusammenarbeit mit der Ukraine weiter zu vertiefen“, unterstrich Mikl-Leitner. Die Ukraine könne sich auf NÖ verlassen. Die Landeshauptfrau sicherte weiter humanitäre Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau und der Transformation der Ukraine hin zu westlichen Standards zu.

IV NÖ Präsident Kari Ochsner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Gedenkstätte Hostomel
Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal bedankte sich für das Gespräch mit der nö. Delegation und dankte für die humanitäre Hilfe aus NÖ. Ebenso dankte er den österreichischen Unternehmen, die in der Ukraine weiter präsent seien. Darüber hinaus betonte er, dass die "österreichische Wirtschaft hier ihre Aktivitäten erweitert“. Der Wiederaufbau der Ukraine werde laut Schmyhal das größte Projekt der vergangenen 80 Jahre, von dem auch die österreichische Wirtschaft profitieren werde.

Am Kiewer Militärflughafens Hostomel vor zerstörter Antonow An-225
Der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Kari Ochsner, betonte, dass man "exzellente Gespräche“ mit der ukrainischen Regierung geführt habe. "Wir haben als Industrie darauf hingewiesen, dass wir für die gesamte Wirtschaft, insbesondere für Wertschöpfung, Frieden und Wiederaufbau stehen. Die Ukraine hat sich vorgenommen, beim Wiederaufbau nicht nur das Bestehende wiederherzustellen, sondern es besser zu machen. Hier können wir mit unserem hervorragenden Know-how sicher einen Beitrag leisten.“
Vereinbarungen
Bei einem gemeinsam mit der "Ukrainian Chamber of Commerce and Industry“ (UCCI) abgehaltenen Wirtschaftsforum wurden zudem vier „Memorandums of Understanding“ (MoUs) zwischen österreichischen und ukrainischen Partnern unterzeichnet. Eines dieser MoUs, zwischen der Industriellenvereinigung NÖ, der Wirtschaftskammer NÖ und der „State Energy Efficiency Agency of Ukraine“, hat das Ziel einer Kooperation in den Bereichen Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und grüne Technologien.
Ein weiterer Programmpunkt am Montag war der Besuch des Militärflughafens Hostomel. Die Schlacht um den Flughafen Kiew-Hostomel im Jahr 2022 war eine gescheiterte Luftlandeoperation der russischen Streitkräfte, die von den Streitkräften der Ukraine zurückgeschlagen wurde. Dabei wurde auch das Frachtflugzeug Antonow An-225 zerstört, das heute als Mahnmal auf dem Rollfeld steht.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner gedachten der Opfer von Hostomel
Im Anschluss an den Flughafen Hostomel besuchte die Delegation das Dorf Moschtschun. Es war Schauplatz der Abwehr der russischen Truppen vor Kyjiw im März 2022, die zahlreiche Todesopfer auf ukrainischer Seite forderte. Heute erinnert dort ein Denkmal an die gefallenen Männer und Burschen. Landeshauptfrau Mikl-Leitner: "Wir sind tief beeindruckt von alledem, was wir hier gesehen haben. Wir haben sehr viel Leid, zerstörte Häuser und zerstörte Infrastruktur gesehen. Aber wir haben auch sehr viel Kraft und Optimismus gesehen. Allesamt tief beeindruckende Erlebnisse, die uns bestärkt haben, dass Europa, Österreich und Niederösterreich weiterhin an der Seite der Ukraine stehen.“
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