Von Hochstand erschlagen: Trauer um Bio-Winzer Johann Artner

Symbolbild Hochstand
Mobiler Hochstand war auf einem alten Miststreuer montiert. Als er umkippte, erlitt der Bio-Weinbauer aus Göttlesbrunn tödliche Verletzungen.

Der 75-jährige Winzer Johann Artner ist am Dienstag bei einem Arbeitsunfall in einem Jagdrevier in Göttlesbrunn-Arbesthal (Bezirk Bruck a. d. Leitha) auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen. Der Mann wurde bei Arbeiten an einem mobilen Hochstand erschlagen.

Der  Winzer und Jäger wollte den selbstgebauten Hochstand im Revier aufstellen. Zu diesem Zweck befestigte er den Hochsitz auf dem Plateau eines alten Miststreuers.

Ermittlungen zum Hergang

Beim Versuch, die Holzkonstruktion abzuladen, kippte laut Polizeiangaben vom Mittwoch dann jedoch der Anhänger über die Deichsel. Dabei wurde der Pensionist vom Hochstand getroffen und tödlich verletzt. Weitere Erhebungen zum Unfallhergang werden noch geführt, heißt es seitens der Exekutive.

Der Mann war zum Unglückszeitpunkt nicht alleine. Zwei Arbeiter hatten dem 75-jährigen  geholfen. Ersten Informationen zufolge sollen die beiden Männer nach dem Unglück in Panik geraten sein.

Als sie später versuchten, dem Opfer zu helfen, gab es  keine Rettung mehr für den Winzer. Die zu Hilfe gerufenen Einsatzkräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Markus Lager, Obmann der Winzer Göttlesbrunn, zeigt sich von der traurigen Nachricht betroffen: "Ich war mit der Feuerwehr selbst beim Einsatz dabei. Johann Artner war der erste Bio-Winzer in Göttlesbrunn, was  zur damaligen Zeit, vor rund 30 Jahren,  etwas Außergewöhnliches war."

"Er war ein Pionier"

Auch in der Weinszene herrscht große Trauer über den Tod. "Er war der erste Bio-Winzer in der Region“, würdigt ihn Dorli Muhr, Chefin der Agentur Wine+Partners. "Johann Artner war ein Pionier, durch den der Bio-Weinbau modern geworden ist. Das Gebiet hat ihm so viele Erfahrungen zu verdanken."

Schwiegersohn Gerhard Pimpel, der das Weingut mit Artners Tochter Angelika übernommen hat, behält seinen Schwiegervater als "ganz besonderen Menschen" in Erinnerung.

"Das Herzstück unserer Familie"

 "Die Familie ist ihm über alles gegangen. Am 15. Mai haben wir erst seinen 75er gefeiert und  für August ein großes Fest zum Jubiläum  '30 Jahre Bioweingut' geplant."  Artner sei "leidenschaftlicher Winzer und  sehr naturverbunden" gewesen, so Pimpel. "Seine Hobbys waren die Gärtnerei und die Jagd."

Tochter Angelika erinnert sich: "Er hat schon sehr früh erkannt, wie wichtig es ist, auf die Natur zu schauen. Mein Vater war sehr gesellig, gerne unter Leuten, war immer der Mittelpunkt  und das Herzstück unserer großen Familie. Man hat von ihm alles haben können."  

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